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Smogalarm in Frankreich
Fahrverbote werden wieder aufgehoben

Westwind soll von heute an die schmutzige Luft über Frankreich vertreiben. Auf der politischen Ebene mahnten vor allem Frankreichs Grüne an, mit vorübergehenden Fahrverboten sei es nicht getan.

Von Ursula Welter | 17.03.2014
    Ein Polizist kontrolliert am 17. März 2014 auf einer Straße in Paris den Verkehr.
    Bald darf der Verkehr in Paris wieder rollen. (picture alliance / dpa / Yoan Valat)
    "Wir werden sehr viel besser atmen können."
    Der Wetterbericht in Frankreich gibt allmählich Entwarnung nach einer Woche dichter Dunstwolken über nahezu dem ganzen Land und vor allem in der Region rund um Paris.
    War am Freitag die Feinstaubbelastung noch so hoch, dass der Eiffelturm kaum sichtbar war, klärt sich seit dem Wochenende die Lage und die Luft. Freitag, sei der schlimmste Tag gewesen, hieß es heute in den Wettermessstellen.
    Die Regierung, die bereits in der vergangenen Woche erst ein Tempolimit erlassen hatte, dann Elektroautos und -fahrräder kostenlos anbot, schließlich auch Bus und Bahnen, hatte am Samstag für den Wochenauftakt ein partielles Fahrverbot ausgesprochen zum ersten Mal seit 1997, Fahrzeuge mit geraden Kennzeichen sollten auf den Parkplätzen bleiben. Ausnahmeregelungen gab es etwa für Ärzte und Journalisten und auch, wer eine Fahrgemeinschaft von drei Personen gründete, musste nicht auf die Ziffern seines Kennzeichens achten.Und es funktionierte weitgehend.
    Die Staus rund um die Hauptstadt waren deutlich kürzer als noch vor einer Woche. Sogar der Verkehr auf der Stadtautobahn, der Périphérique, floss.
    "Bravo und Danke", sagte Umweltminister Philippe Martin, als er am späten Nachmittag Bilanz zog. Die Pariser und die Bewohner der Ile de France hätten sich vorbildlich verhalten. Wer die Botschaft nicht gehört hatte oder nicht hören wollte, bekam das durchaus zu spüren. Einige hundert Polizisten kontrollierten zusätzlich, so stieg die Zahl der Strafzettel deutlich an, knapp viertausend gingen allein bis Mittag à conto des Fahrverbots.
    "Ich wusste nichts davon", erklärte dieser Autofahrer. Und diese Mutter klagte, "man hat Kinder, man muss zur Schule, zur Arbeit, ja ich bin genervt."
    Andere stiegen auf Bus und Bahn um, die seit Freitag im Großraum Paris kostenlos waren. Die Verkehrsbetriebe stellten zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung, rund eine MillionPlätze, hieß es im Transportministerium. Vier Millionen Euro koste dies pro Tag für die gesamte Region. Da sich die Lage nun aber bessert, wird das teilweise Fahrverbot um Mitternacht wieder aufgehoben, nur die Bauern wurden angehalten, auf einzelne Arbeiten auf ihren Feldern vorläufig und auch weiterhin noch zu verzichten, um die Luft nicht zu belasten.