Samstag, 18. Mai 2024

Rote Armee Fraktion
Sohn von RAF-Opfer Buback erwartet von festgenommener RAF-Terroristin Klette keine Aufklärung

Der Sohn des 1977 ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback bezweifelt, dass die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Klette nach ihrer Festnahme zur Aufklärung des Attentats auf seinen Vater beitragen wird. Michael Buback sagte im Deutschlandfunk, er halte es für möglich, dass Klette keine detaillierten Kenntnisse zum Karlsruher RAF-Mord habe.

07.03.2024
    Der Tatort mit den zugedeckten Leichen von Siegfried Buback (rechts hinten) und seines Fahrers (links) sowie der Dienstwagen des Generalbundesanwaltes in Karlsruhe
    Der damalige Generalbundesanwalt Siegfried Buback wurde 1977 von RAF-Mitgliedern erschossen. Das Foto zeigt den Tatort in Karlsruhe. (picture-alliance/ dpa - Heinz Wieseler)
    Falls dies doch der Fall sei, werde sie wahrscheinlich dem Beispiel anderer ehemaliger Terroristen folgen und weder sich selbst noch andere belasten. Buback erklärte, für ihn und die anderen Angehörigen sei es sehr schmerzhaft, dass von den 34 Morden der "Rote Armee Fraktion" nur ein einziger vollständig aufgeklärt worden sei. Dies werfe kein besonders gutes Licht auf die Arbeit der deutschen Ermittler. Mit Blick auf Klette meinte Buback, er sei davon ausgegangen, dass sie und die noch gesuchten mutmaßlichen RAF-Terroristen Garweg und Staub sich im Ausland befänden. Es sei schwer vorstellbar, wie jemand zwei Jahrzehnte lang oder länger in Deutschland gelebt habe und unentdeckt geblieben sei.
    Klette war Anfang der Woche nach mehr als 30 Jahren Fahndung in einer Wohnung im Berliner Stadtteil Kreuzberg festgenommen worden. Die 65-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft.
    Das vollständige Interview mit Michael Buback können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 02.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.