Das Weingut der Familie Pflüger liegt am Stadtrand von Bad Dürkheim, inmitten von Weinbergen. Auffallend ist der anthrazit-graue Riesenfächer auf dem Dach des Wirtschaftsgebäudes: Mit 330 sogenannten Modulen die größte Photovoltaikanlage eines Weinguts in Europa. In der sonnenverwöhnten Pfalz bietet es sich einfach an, aus Sonnenergie Strom zu erzeugen, meint Bernd Pflüger:
"Windräder gehen dort, wo Wind ist, wir haben hier aber 1800 Sonnenscheinstunden pro Jahr, das ist geeignet für eine Photovoltaik-Anlage."
Seit August vergangenen Jahres ist die Anlage nun in Betrieb und bisher hat sie gehalten, was sich die Pflügers von ihr versprochen haben: 25 800 kWh haben die Solarmodule erzeugt. Davon wurden 16 000 kWh für die Weinbereitung verbraucht. Rein rechnerisch bleibt der Jahresverbrauch für drei Haushalte übrig. Bernd Pflüger:
"Wir sind schon energieautark, 14,2 to CO2 proJahr ersparen wir der Umwelt, man muß das als Bilanz sehen."
Finanziell interessant wird das Ganze, weil die Pflügers ihren Solarstrom an die Stadtwerke verkaufen und dafür 99 Pfennig pro KWh bekommen. Im Winter und an trüben Tagen reicht der Solarstrom natürlich nicht aus; dann beziehen die Pflügers von den Stadtwerken Strom und der kostet dann nur 22 Pfennig die KWh. Nur durch diese gesetzlich festgelegte Subventionierung des Strompreises für erneuerbare Energien rechnet sich die 330.000 Mark teure Anlage. Das Geld dafür kam aus einem zinslosen Kredit des 100.000 Dächer-Programms, dem nationalen Förderprogramm für Solarenergie. In 10 Jahren wird der größte Teil des Darlehens aus der Stromerzeugung abgezahlt sein. Dann bleibt eine Finanzierungslücke von 80.000 Mark, die Bernd Pflüger selbst tragen muß. Nach 13 Jahren also wirft die Photovoltaikanlage erst Gewinn ab. Für den Öko-Winzer Pflüger ist sein Solarstrom aber auch eine Überzeugungssache:
"Sicher gibt's da bei jeder Investition ein Risiko, wir wollen vielmehr auch zeigen, neben unserer ökologischen Wirtschaftsweise, dass wir bereit sind, zu investieren, und wenn ein Ertrag abfällt, sind wir damit zufrieden."