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Sonnensturm

Interkontinental waren Radiosignale gestört. Man hörte nur noch das Prasseln elektrostatischer Entladungen. In der Stromversorgung gab es Schwankungen, Sicherungen brannten durch. Von Nordkanada bis zum südlichen Kalifornien verfärbte sich der Nachthimmel rot. Ursache für diese Geschehen war ein starker Magnetsturm auf der Sonne. Elektrisch geladene Teilchen regneten auf die Erde - heute Nacht vor 50 Jahren.

Von Damond Benningfield |
    Als die Partikel die Erde erreichten, leitete unser Magnetfeld sie zu den magnetischen Polen. Hoch in der Erdatmosphäre trafen sie auf die Moleküle der Luft und verursachten so spektakuläre Polarlichter.

    In tieferen Höhen störten die Partikel die Ionosphäre - eine elektrisch geladene Schicht der Atmosphäre. Radiosignale auf Kurzwelle können sich über Tausende von Kilometern ausbreiten, wenn sie von dieser Schicht reflektiert werden. Durch die Störung wurden ein großer Teil Kanadas und der USA vom Radiokontakt mit dem Rest der Welt abgeschnitten.

    Kaskaden von Sonnenpartikeln erreichten sogar die Erdoberfläche. Das Telefonsystem war in Skandinavien gestört. Auch in weiten Teilen Nordamerikas kam es zu Stromausfällen.

    Ein großer Teil der modernen Technologie ist mittlerweile vor magnetischen Sonnenstürmen geschützt. Extrem starke Stürme können unsere Hightech-Gesellschaft jedoch immer noch empfindlich stören - so wie heute Nacht vor 50 Jahren.