Kenia und Tansania
Sorge vor Übertourismus während alljährlicher Gnu-Wanderung

Im kenianischen Naturreservat Masai Mara ist die alljährliche Gnu-Wanderung in vollem Gang. Mehr als 1,5 Millionen Gnus sowie hunderttausende Zebras und Antilopen überqueren in diesen Wochen den Mara-Fluss, der die tansanische Serengeti von der Masai Mara trennt. Die Tiere folgen den saisonalen Regenfällen in dem Ökosystem, um neue Weideflächen zu finden.

    Eine große Herde Gnus geht durch die Masai Mara.
    Gnus auf der Wanderung durch die Masai Mara in Kenia. (IMAGO)
    Das Ereignis zieht zahlreiche Touristen an. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Kenia und Tansania. Doch zuletzt nahmen die Kritik am Verhalten mancher Besucher und die Sorge vor Übertourismus zum Schaden des Ökosystems zu.
    Vor wenigen Wochen sorgte ein Video aus der Serengeti für eine scharfe Reaktion der tansanischen Nationalparkbehörde Tanapa. In dem Video war zu sehen, wie Touristenfahrzeuge den Weg der Gnus blockierten, damit die Safari-Urlauber bessere Fotos machen konnten. Auch hatten Touristen Fahrzeuge verlassen, um in der Savanne Selfies machen zu können. Aus Sicherheitsgründen ist das Verlassen der Fahrzeuge nicht erlaubt, denn die Gnu-Wanderung zieht auch zahlreiche Raubkatzen an. 

    Luxus-Safaris in der Masai Mara

    Die kenianische Masai Mara wird zunehmend zum Luxus-Ziel: Nach Preiserhöhungen Anfang des Jahres kostet ein zwölfstündiger Besuch des Naturreservats in der Hauptsaison 200 US-Dollar. Angesichts der Größe des Gebiets ist allerdings ein Besuch mit mindestens einer Übernachtung für viele ein Muss. Zudem gibt es Investitionen in Luxus-Camps.
    Die Savanne der Serengeti bedeckt eine Fläche von rund 30.000 Quadratkilometern und erstreckt sich von Norden Tansanias bis in den Süden Kenias.
    Diese Nachricht wurde am 03.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.