Reger Betrieb auf dem Madrider Bahnhof Atocha. Seit die spanische Bahn im Dezember die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Madrid und Valencia eingeweiht hat, geht es noch ein bisschen gedrängter in der Bahnhofshalle zu. Dieses Ehepaar aus dem nordspanischen Aragón hat über die Feiertage in Madrid Urlaub gemacht:
"Wir geben jetzt immer ein bisschen weniger Geld aus als früher. Jeder spart doch in den Zeiten der Krise. Es ist ja nicht verboten, zu konsumieren, aber nicht mehr so wie bisher. Vielleicht saß das Geld bei uns sogar ein bisschen zu locker."
Auch die Einkaufszentren sind an diesen Tagen gut besucht. In Spanien beschenkt man sich gemäß der katholischen Tradition am 6. Januar, dem Dreikönigstag, und viele Spanier kaufen erst jetzt, zum Schlussverkauf, die Geschenke. "La Gavia" ist mit über 160 Läden die größte Einkaufsmeile der spanischen Hauptstadt. Geschäftsführer Carlos Revuelta ist mit dem zu Ende gegangenen Jahr zufrieden:
"Wir hatten in diesem Jahr 12 Millionen Kunden. Die Läden hier haben 250 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das sind 20 Prozent mehr als 2009. Eine ähnliche Entwicklung erwarten wir auch für 2011. Wir wollen langfristig nicht nur das größte, sondern auch das beliebteste Einkaufszentrum Madrids sein."
Die Bank von Spanien hat zum Jahresende die positive Entwicklung für den Einzelhandel bestätigt. Der Inlandskonsum ist wieder leicht angestiegen. Das ist nicht das Ende der Krise, meint Carlos Revuelta, rechtfertigt nach seiner Ansicht aber, zuversichtlich ins neue Jahr zu blicken:
"Die Leute müssen essen, sie müssen sich kleiden. Sie müssen auch am Abend ausgehen. Sonst ist das Leben doch traurig. Wir Spanier gehen gerne aus. Wir konsumieren nicht mehr so leichtfertig, aber wir wollen uns auch nicht unter kriegen lassen. Leicht ist es doch nirgendwo, sicher auch nicht in Deutschland."
Vor den Arbeitsämtern sind die Schlangen aber trotzdem nicht kürzer geworden. Bei 20 Prozent liegt die Arbeitslosenquote in Spanien. Nicht weit entfernt vom Einkaufszentrum von Carlos Revuleta liegt das Arbeitsamt des Stadtteils Santa Eugenia. Dieser Mann sagt zum Jahr 2011:
"Schwarz sehe ich das. Ich bin gerade arbeitslos geworden. Vor einer Woche. Ich weiß noch nicht mal, wie hoch meine Unterstützung sein wird. Ich war bei einer Zementfabrik beschäftigt, und da ist gar nichts mehr zu tun. Ich bin jetzt 59 Jahre alt. In diesem Alter bekomme ich keine Arbeit mehr, und in der Baubranche schon gar nicht."
Um den spanischen Haushalt in den Griff zu bekommen, hat die Regierung Zapatero neben den staatlichen Investitionen auch Sozialleistungen gekürzt und Steuern erhöht. Für dieses Jahr stehen neue Einschnitte an. Dennoch gibt es immer wieder Spekulationen um Spanien auf den Finanzmärkten, zahlt Spanien hohe Zinsen für seine Staatsanleihen. Das hat auch zu Turbulenzen in den deutsch-spanischen Beziehungen geführt, erklärt Vicente Palacios, Politiologe bei der Stiftung Alternativen in Madrid:
"Die deutsche Regierung hat die einschneidenden Maßnahmen hier in Spanien nicht ausreichend honoriert, sie hat nicht gesehen, wie wichtig eine entschlossene Unterstützung aus Deutschland gewesen wäre. In Spanien hat man den Eindruck, dass die deutsche Regierung in der Krise in Europa zunächst nicht genügend Verantwortung übernehmen wollte. Das hat sich mit dem letzten EU-Gipfel geändert. Hoffen wir, dass sich die Beziehungen der beiden Länder jetzt wieder bessern, aber sicher ist das nicht."
"Wir geben jetzt immer ein bisschen weniger Geld aus als früher. Jeder spart doch in den Zeiten der Krise. Es ist ja nicht verboten, zu konsumieren, aber nicht mehr so wie bisher. Vielleicht saß das Geld bei uns sogar ein bisschen zu locker."
Auch die Einkaufszentren sind an diesen Tagen gut besucht. In Spanien beschenkt man sich gemäß der katholischen Tradition am 6. Januar, dem Dreikönigstag, und viele Spanier kaufen erst jetzt, zum Schlussverkauf, die Geschenke. "La Gavia" ist mit über 160 Läden die größte Einkaufsmeile der spanischen Hauptstadt. Geschäftsführer Carlos Revuelta ist mit dem zu Ende gegangenen Jahr zufrieden:
"Wir hatten in diesem Jahr 12 Millionen Kunden. Die Läden hier haben 250 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das sind 20 Prozent mehr als 2009. Eine ähnliche Entwicklung erwarten wir auch für 2011. Wir wollen langfristig nicht nur das größte, sondern auch das beliebteste Einkaufszentrum Madrids sein."
Die Bank von Spanien hat zum Jahresende die positive Entwicklung für den Einzelhandel bestätigt. Der Inlandskonsum ist wieder leicht angestiegen. Das ist nicht das Ende der Krise, meint Carlos Revuelta, rechtfertigt nach seiner Ansicht aber, zuversichtlich ins neue Jahr zu blicken:
"Die Leute müssen essen, sie müssen sich kleiden. Sie müssen auch am Abend ausgehen. Sonst ist das Leben doch traurig. Wir Spanier gehen gerne aus. Wir konsumieren nicht mehr so leichtfertig, aber wir wollen uns auch nicht unter kriegen lassen. Leicht ist es doch nirgendwo, sicher auch nicht in Deutschland."
Vor den Arbeitsämtern sind die Schlangen aber trotzdem nicht kürzer geworden. Bei 20 Prozent liegt die Arbeitslosenquote in Spanien. Nicht weit entfernt vom Einkaufszentrum von Carlos Revuleta liegt das Arbeitsamt des Stadtteils Santa Eugenia. Dieser Mann sagt zum Jahr 2011:
"Schwarz sehe ich das. Ich bin gerade arbeitslos geworden. Vor einer Woche. Ich weiß noch nicht mal, wie hoch meine Unterstützung sein wird. Ich war bei einer Zementfabrik beschäftigt, und da ist gar nichts mehr zu tun. Ich bin jetzt 59 Jahre alt. In diesem Alter bekomme ich keine Arbeit mehr, und in der Baubranche schon gar nicht."
Um den spanischen Haushalt in den Griff zu bekommen, hat die Regierung Zapatero neben den staatlichen Investitionen auch Sozialleistungen gekürzt und Steuern erhöht. Für dieses Jahr stehen neue Einschnitte an. Dennoch gibt es immer wieder Spekulationen um Spanien auf den Finanzmärkten, zahlt Spanien hohe Zinsen für seine Staatsanleihen. Das hat auch zu Turbulenzen in den deutsch-spanischen Beziehungen geführt, erklärt Vicente Palacios, Politiologe bei der Stiftung Alternativen in Madrid:
"Die deutsche Regierung hat die einschneidenden Maßnahmen hier in Spanien nicht ausreichend honoriert, sie hat nicht gesehen, wie wichtig eine entschlossene Unterstützung aus Deutschland gewesen wäre. In Spanien hat man den Eindruck, dass die deutsche Regierung in der Krise in Europa zunächst nicht genügend Verantwortung übernehmen wollte. Das hat sich mit dem letzten EU-Gipfel geändert. Hoffen wir, dass sich die Beziehungen der beiden Länder jetzt wieder bessern, aber sicher ist das nicht."