Donnerstag, 09. Mai 2024

Vereinbarung unterzeichnet
Spanische Beteiligungsgesellschaft kauft Essener Energiekonzern Steag

Deutschlands fünftgrößter Energiekonzern Steag geht in spanischen Besitz über. Die Beteiligungsgesellschaft Asterion teilte in Madrid mit, das Unternehmen für 2,6 Milliarden Euro zu kaufen. Es sei eine entsprechende Vereinbarung mit den derzeitigen Gesellschaftern unterzeichnet worden, erklärte Asterion.

26.08.2023
    Zentrale der Steag GmbH in Essen
    Zentrale der Steag GmbH in Essen (IMAGO / imagebroker / Karl F. Schöfmann)
    Im Konsortium sind die Stadtwerke Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken vertreten, die jeweils unterschiedlich große Anteile an der Steag halten. Sie hatten 2021 entschieden, das damals unter großem wirtschaftlichem Druck stehende Essener Unternehmen zu verkaufen. Die Aufsichtsratsvorsitzende des Stadtwerke-Konsortiums, Heim, sprach von der "bestmöglichen Lösung" für die bisherigen Eigentümer und das Unternehmen. Die Transaktion soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden.
    Die spanische Beteiligungsgesellschaft Asterion ist nach eigenen Angaben auf Infrastrukturunternehmen spezialisiert. Man verwalte ein Vermögen von rund fünf Milliarden Euro. Etwa die Hälfte der bisherigen Investitionen sei auf den Energiesektor entfallen.

    Steag seit Jahresbeginn in zwei Unternehmensbereiche aufgeteilt

    Der Steag-Konzern ist seit Jahresbeginn in einen schwarzen Bereich (Steinkohleverstromung, "Steag Power") und einen grünen Bereich (regeneratives Wachstumsgeschäft, "Iqony") aufgeteilt. Man wolle die Steag als Ganzes zu einem nachhaltigen Energieversorger entwickeln, betonte Asterion. Geplant sei, den Geschäftsbereich "Iqony" durch Investitionen in grüne Technologien erheblich auszubauen. Die Steag sei optimal aufgestellt, um in Deutschland und Europa einen maßgeblichen Beitrag zur Umstellung auf saubere, wettbewerbsfähige und zuverlässige Energieträger wie Solar- und Windenergie zu leisten, so Asterion-Chef Olmos.
    Im Ruhrgebiet deckt die Steag nach eigenen Angaben den Bedarf von rund 275.000 Haushalten mit Fernwärme. Das Unternehmen hat etwa 5.700 Beschäftigte.
    Diese Nachricht wurde am 26.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.