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Spitzensport-Förderung
Bundestag fordert Verbesserungen

Der Bundestag hat heute in seiner Sitzung das Bundesinnenministerium dazu aufgefordert, das Konzept zur Förderung des Spitzensports in Deutschland zu überarbeiten und zu konkretisieren. Sie listeten 20 Punkte auf, wie das Förderkonzept von Sport und Politik verbessert werden soll.

Von Philip Banse | 30.06.2017
    Das Bild zeigt das beleuchtete Schild mit der Aufschrift "Olympiastützpunkt" an der Eingangsdecke von unten fotografiert, am oberen Bildrand sieht man grauen bewölkten Himmel.
    Olympiastützpunkt Hamburg/ Schleswig Holstein (Daniel Bockwoldt/dpa)
    Der Bundestag hat mit den Stimmen der Großen Koalition die Bundesregierung, vor allem das Bundesinnenministerium, aufgefordert, das vorgelegte Konzept zur Förderung des Spitzensports in Deutschland zu konkretisieren. Dieser Aufruf der Volksvertreter ist nicht bindend und betrifft faktisch auch erst die nächste Bundesregierung. Die Parlamentarier listen 20 Punkte auf, wie das von Innenministerium und Deutschem Olympischen Sportbund vorgelegt Förderkonzept verbessert werden soll.
    Später Berufseinstieg stellt Sportler vor Probleme
    Matthias Schmidt, Sportpolitiker der SPD-Fraktion, forderte vor allem eine Altersvorsorge für Spitzensportler:
    "Die Spitzensportler verzichten teilweise zehn Jahre auf den Einstieg in ihr Berufsleben und sie schauen heute auch danach, was passiert dann später mit meiner Rente? Und wir müssen da eine Antwort finden, wir müssen eine Lösung finden. Der einfache Ruf nach einem Rentenpunkt, der reicht nicht aus, er ist nicht zielführend, er wird das Problem nicht lösen. Ich bin sicher, dass, wenn wir mit der Sporthilfe diskutieren, dass wir da einen Weg finden, der besser ist."
    Stützpunktschließung? "Dann wird das nichts mit dem Judo!"
    Seine SPD-Fraktionskollegin Michaela Engelmeier kritisierte den Plan, dass es für bestimmte Sportarten nur noch ein Leistungszentrum an einem bestimmten Ort geben soll, andere Stützpunkte müssten dann geschlossen werden, sagte sie.
    "Da können wir nicht willkürlich schließen. Sie wissen, ich komme aus einer Kampfsportart, aus dem Judo. Wenn wir unsere Trainingspartner nicht haben, dann wird dann nichts mit dem Judo!"
    Hat der Sport sich über den Tisch ziehen lassen?
    Die Sportverbände hätten diesem Konzept nur zugestimmt, weil das Innenministerium ihnen viele Millionen Euro versprochen hätte, sagte auch André Hahn, Sportpolitiker der oppositionellen Linksfraktion. Das Geld stehe aber nicht im Haushalt, der Deutsche Olympische Sportbund habe sich über den Tisch ziehen lassen, so Hahn:
    "Es fehlen wichtige Bestandteile wie beispielweise die finanzielle Untersetzung. Nicht akzeptabel sind auch die prekäre Personalsituation, sowie die Bezahlung bei Trainerinnen und Trainern und weiterhin völlig unzureichend sind die Möglichkeiten für eine duale Karriere von Spitzensportlern."
    Grüne: Förderkonzept ohne Parlament erstellt
    Also eine strukturierte Möglichkeit, Sport und Ausbildung zu kombinieren. Özcan Mutlu von Grünen beklagte, dass das Förderkonzept ohne Einbindung des Parlaments erstellt worden sei und forderte:
    "Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung von Trainerinnen und Trainern. Wir sagen, Spitzensport und Breitensport gehören zusammen. Ihre Priorität ist lediglich mehr Medaillen und das ist falsch."