Blackstone, eine Investmentgesellschaft aus den USA, kommt nach Angaben der DFL nicht mehr als möglicher Investor infrage. Zuvor hatten die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters darüber berichtet, dass Blackstone aussteigen will. Grund seien demnach die Fan-Proteste und das Zaudern einiger Vereinsfunktionäre, wodurch sich das Verfahren weiter in die Länge ziehe.
Die DFL sprach auf Anfrage dagegen hohe Anforderungen an, die man den potenziellen Partnern gestellt habe. Laut DFL wird der weitere Prozess nun mit CVC fortgeführt. Das Unternehmen aus Luxemburg ist damit vorerst der einzige Bieter, der noch dabei ist.
Kritik an Investoren: Saudi-Arabien beteiligt, Interessenkonflikt möglich
Die Kritik von Fans bei den Protesten richtete sich auch konkret gegen die Unternehmen, die bei der DFL einsteigen könnten. Sowohl bei Blackstone als auch bei CVC ist der saudi-arabische Staatsfonds investiert. Zudem ist CVC bereits an der französischen Ligue 1 und an der spanischen La Liga beteiligt - die kritischen Stimmen unter den 36 Klubs der DFL wiesen auf einen möglichen Interessenkonflikt hin.
Die DFL-Spitze will einen Geldgeber für 20 Jahre mit acht Prozent an ihren Vermarktungseinnahmen beteiligen. Dafür soll der Investor rund eine Milliarde Euro zahlen. Mit diesem Geld soll die Liga digitaler und internationaler aufgestellt werden. Die DFL hat das Ziel, das Geschäft im zweiten Quartal zum Abschluss zu bringen.
Proteste auch wegen möglicher Aushöhlung von 50+1
Neben organisierten Fans haben mittlerweile auch mehrere Klubs eine neue und transparente Abstimmung gefordert. Während der geheimen Abstimmung im Dezember, bei der die knappste nötige Mehrheit zustande kam, stimmte mit Martin Kind der Geschäftsführer von Hannover 96 möglicherweise mit Ja, obwohl der Mutterverein von Hannover 96 Kind zu einer Ablehnung angewiesen hatte. Viele Fans sehen eine Aushöhlung der 50+1-Regel, die den entscheidenden Einfluss der Muttervereine sichert.