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Sexuelle Belästigung
FIFA-Ethikkommission stellt Verfahren gegen Trainer ein

Die Ethikkommission der FIFA hat ein Verfahren gegen den argentinischen Fußballtrainer Diego Guacci eingestellt. Dem Mann wurden sexuelle Belästigung und psychische Gewalt gegen Spielerinnen in der Zeit von 2012 bis 2015 vorgeworfen. Die internationale Spielergewerkschaft reagierte empört.

Von Chaled Nahar |
    Die FIFA-Zentrale in Zürich
    Die FIFA-Zentrale in Zürich (AFP / FABRICE COFFRINI)
    Fünf Fußballerinnen sagten vor der Ethikkommission aus. Eine von ihnen berichtete, Trainer Guacci habe sie bei einem Videotelefonat aufgefordert, sich auszuziehen und ihr gleichzeitig sein entblößtes Geschlechtsteil gezeigt. Eine andere Spielerin sagte aus, der Trainer habe in aggressivem Ton sexuelle Drohungen gegen das Team verwendet, in dem Spielerinnen im Alter von 14 und 15 Jahren aktiv waren. Er habe auch in Gegenwart von Kindern stets sexuelle Anspielungen gemacht.

    Ethikkommission: "Beweise reichen nicht aus"

    Guacci wies alle Vorwürfe zurück. Von ihm bestellte Zeugen sagten aus, dass er stets Werte wie Kameradschaft, Professionalität und Familie vertreten habe. Guacci war Trainer von Argentiniens U15- und U17-Nationalteams und auch an der Nachwuchsarbeit mehrerer Klubs beteiligt. Zudem arbeitete er für die FIFA, deren Ethikkomission ihn nun nicht bestrafte. Das Gremium entschied, dass "die Beweise nicht ausreichen, um die Darstellung der Spielerinnen zu belegen". Gleichzeitig, so die Kammer, bedeute dies aber auch nicht, dass die gemeldeten Vorgänge nicht stattgefunden hätten. 

    FIFPRO: "Wie viele Beweise sind nötig?"

    Die internationale Spielergewerkschaft FIFPRO (betonte, dass die Frauen überzeugende und glaubwürdige Beweise gegen den Mann vorgelegt hätten. Die Entscheidung der FIFA-Ethikkommission) stellte nun öffentlich die Frage, wie viele Beweise erforderlich sind, damit es zu Sanktionen kommt. Das Urteil werde andere Spieler davon abhalten, sich gegen Täter zur Wehr zu setzen. 

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