Über 500 Betroffene beteiligten sich an dem Verfahren gegen die Verbände, die jahrelang weggeschaut und den Teamarzt geschützt hatten - und erst nach fünf Jahren bereit waren, einem Vergleich zuzustimmen. Den größten Teil der Schadenersatzzahlung tragen nun die Versicherer der Organisationen, die erst im letzten Moment dem Vergleich zustimmten.
Geld macht nichts wieder gut - aber die Opfer sind auf das Geld angewiesen
Kein Geld werde je wieder gut machen, was den Frauen angetan worden sei, sagte eine der Klägerinnen, die den Vergleich mit ausgehandelt hatte. Aber viele Missbrauchsopfer seien auf Hilfe dringend angewiesen. Sie leiden unter Depression, Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen, sie brauchen das Geld, um die teuren Behandlungskosten zu bezahlen.
Mit dem Vergleich müssen der US-Turnverband und das Olympische Komitee der USA auch Maßnahmen im Umfang von fünf Millionen Dollar zum Schutz von jungen Sportlerinnen und Sportlern gegen Missbrauch ergreifen. Beide Organisationen werden zudem Sitze im Vorstand für Missbrauchsopfer reservieren.
Zahlreiche Turnerinnen sagten gegen Teamarzt aus
Im September hatten mehrere US-Turnerinnen, die vom früheren Teamarzt Nassar missbraucht worden waren, vor dem US-Senat ausgesagt und dabei auch kritisiert, dass das FBI den Missbrauchsvorwürfen jahrelang nicht auf den Grund gegangen war, trotz Dutzender Aussagen von Nassars Opfern.