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Staub

Es ist schwer, den Hausflur an der Haustür sauber zu halten, ohne den Dreck außen aufzufegen. Ab und zu bleibt die Tür offen und der Staub von draußen weht ins Haus.

Von Damond Benningfield |
    Genau das passiert zur Zeit auch mit unserem Sonnensystem. Die Sonne hat die Haustür geöffnet. Der Staub von anderen Sternen kann ins Haus treiben.

    Astronomischer Staub ist dem Hausstaub ähnlich. Er besteht aus winzigen Partikeln fester Materie. Im Sonnensystem entsteht viel eigener Staub. Kometen verstreuen ihn, wenn sie sich auf ihrem Weg ins innere Sonnensystem erwärmen. Ihr Eis verdunstet. Dadurch werden winzige Gesteinspartikel im All verteilt. Auch Asteroiden produzieren Staub, wenn sie aufeinander treffen und dabei Materie abbricht.

    Staub entsteht ebenfalls, wenn sich Moleküle von der Sonne – oder von jedem anderen Stern – verbinden und Klumpen bilden. Viele solcher Staubpartikel werden weit ins All geschleudert.

    Unsere Sonne erzeugt eine riesige magnetische Blase. Sie verhindert größtenteils, dass Staubpartikel von anderen Sternen in unser Sonnensystem gelangen. Doch steht das Magnetfeld der Sonne mitten in einer Umkehr. Ihre Magnetpole haben begonnen, die Positionen zu vertauschen, stoppten jedoch mitten in dem Prozess. Die europäisch-amerikanische Raumsonde Ulysses, die in großer Höhe um die Sonne kreist, zeigt uns, dass dadurch mehr interstellarer Staub ins Sonnensystem gelangt.

    Die Sonne könnte ihre Tür noch länger offen lassen. Mehr interstellarer Staub würde ins Sonnensystem treiben – bis die magnetischen Pole in einigen Jahren wieder ihre normale Position gefunden haben.