Appell des Bundespräsidenten
Steinmeier mahnt Bundesregierung, "nicht jeden Streit öffentlich zu inszenieren"

Bundespräsident Steinmeier hat die Bundesregierung aufgerufen, geschlossener aufzutreten als die vorherige Ampelkoalition. Steinmeier sagte dem MDR, es dürfe nicht mehr jeder Streit öffentlich inszeniert werden. Der Fokus müsse darauf liegen, Probleme zu lösen und Kompromisse zu finden.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Großaufnahme, rundherum verschwommen mehrere Menschen.
    Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (picture alliance / dpa / Christian Lademann)
    Die Menschen erwarteten Antworten etwa beim Thema Energiepreise, sagte der Bundespräsident. Es brauche Anstöße, die zur Verbesserung von Lebens- und Wirtschaftsbedingungen führten. Steinmeier zeigte sich optimistisch, dass gesunkenes Vertrauen in demokratische Institutionen wieder zurückgewonnen werden könne.

    "AfD und Ostdeutschland nicht gleichsetzen"

    Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Ostdeutschland warnte der Bundespräsident davor, die AfD und den Osten Deutschlands gleichzusetzen. Es sei kein spezifisch ostdeutsches Phänomen, dass sich Menschen - auch aus Protest - solchen Parteien anschlössen.
    Steinmeier äußerte sich im Rahmen seines Projektes "Ortszeit Deutschland". Der Bundespräsident hatte in der zurückliegenden Woche seinen Dienstsitz für drei Tage nach Sachsen verlegt.
    Diese Nachricht wurde am 25.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.