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Sternpaare

Das Sternbild Nördliche Krone steht bei Einbruch der Dunkelheit hoch am Osthimmel. Es ist ein kleiner Halbkreis aus mittelhellen Sternen. Sein hellster Stern ist Gemma – ein weißer Stern, hinter dem sich mehr verbirgt, als das bloße Auge erkennen kann. Dieser Stern besteht aus zwei Sternen, die durch Schwerkraft aneinander gebunden sind.

Damond Benningfield |
    Die meisten Sterne unsere Galaxis sind Doppel- oder sogar Mehrfachsternsysteme. Unsere Sonne als Einzelstern gehört zur Minderheit. Von den Mehrfachsternsystemen bestehen die meisten aus zwei Sternen – so wie Gemma.

    Sterne werden geboren, wenn eine riesige Gas- und Staubwolke in sich zusammenfällt. Während diese Wolken zusammenfallen, drehen sie sich. Doppelsternsysteme könnten dann entstehen, wenn eine solche Wolke sich extrem schnell dreht und dabei auseinander bricht. Es entstehen zwei kleinere Wolken, aus denen jeweils ein Stern geboren wird. Für Forscher sind solche Doppelsternsysteme besonders interessant, weil sie ihre Masse akkurat bestimmen können. Die Masse eines Einzelsterns kann man unmöglich direkt messen. Hier bestimmt man ihre Entfernung, Helligkeit und Farbe oder noch besser die so genannte Effektivtemperatur und wertet die Ergebnisse nach Modellen der Sternentwicklung aus.

    Wenn Astronomen die Umlaufbahnen der Sterne in einem Doppelsternsystem erfassen können, können sie sehr exakte Rückschlüsse auf die Masse beider Sterne schließen. Im Falle von Gemma fanden sie heraus, dass ein Stern die etwa zweieinhalbfache Sonnenmasse hat und der andere etwas weniger Masse als unsere Sonne.