Archiv


Sternschnuppen aus den Zwillingen

Ein weit verbreiteter Aberglaube besagt, dass man sich etwas wünschen darf, wenn man eine Sternschnuppe über den Himmel huschen sieht. Zwar lässt sich der Ursprung dieses Volksglaubens nicht mit Sicherheit bestimmen, aber vielleicht hat er ja etwas damit zu tun, dass ausgerechnet ein paar Tage vor Weihnachten mit etwas Glück etliche dieser Sternschnuppen oder - wie die Astronomen sagen - Meteore zu beobachten sind.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Dann allerdings müsste dieser Aberglaube ziemlich jung sein, denn der Meteorstrom, der in den Nächten um den 13. Dezember zu verfolgen ist, wurde erst vor rund 150 Jahren zum ersten Mal registriert. So verzeichnete der englische Astronom Alexander Stewart Herschel, ein Enkel des Uranusentdeckers Wilhelm Herschel, in der Nacht zum 13. Dezember 1863 mehrere Meteore. Sie schienen - ebenso wie drei besonders helle Erscheinungen, so genannte Feuerkugeln - aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen.

    Im vergangenen Jahrhundert ist der Sternschnuppenschwarm immer intensiver geworden. Möglicherweise driftet die Bahn der Staubteilchen, die diesen Meteorstrom hervorrufen, langsam Richtung Erdbahn, so dass die Erde inzwischen tiefer in die lang gezogene Staubwolke eintaucht. Dies könnte auch das plötzliche Auftreten des Schwarms erklären.

    Nach den Modellrechnungen werden die Sternschnuppen aus dem Sternbild Zwillinge nur ein kurzes Gastspiel geben und spätestens im nächsten Jahrhundert wieder verschwinden. Genießen Sie also das Himmelsschauspiel, solange es noch zu beobachten ist.

    Ob ihre Wünsche dabei in Erfüllung gehen, kann Ihnen allerdings niemand garantieren.

    Der Geminiden-Schwarm

    Mehr über Phaeton