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Sternschnuppen aus der Leier

Meteore oder Sternschnuppen gehören zu den wenigen Himmelsereignissen, die sich einer exakten Vorausberechnung entziehen. Zwar haben unsere Vorfahren bereits gemerkt, dass sie zu bestimmten Terminen verstärkt auftreten, aber wann und wo ein einzelnes Meteor über den Himmel huscht, muss offen bleiben.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Das hängt mit der Natur der Sache zusammen, denn Sternschnuppen werden beobachtet, wenn kosmische Staubteilchen von außen auf die Erdatmosphäre prallen. Sie sind in der Regel kaum größer als ein Stecknadelkopf, und nur ihre hohe Geschwindigkeit sorgt dafür, dass sie überhaupt bemerkt werden können.

    Durch die Reibung an den Luftmolekülen werden die Teilchen in Sekundenbruchteilen von 40, 50 oder auch 60 Kilometern pro Sekunde auf nahezu Null abgebremst. Dabei wird so viel Energie freigesetzt, dass die umgebende Atmosphäre in einem etwa 100 Meter dicken Luftkanal zum Leuchten angeregt wird.

    Derzeit durchquert die Erde den Staubstrom der Lyriden, die aus dem Sternbild Leier, lateinisch Lyra, zu kommen scheinen. Diese Partikel bewegen sich entlang der Bahn des Kometen Thatcher, der 1861 entdeckt wurde und die Sonne innerhalb von 415 Jahren einmal umrundet. Sie müssen sich schon vor langer Zeit von diesem Kometen gelöst haben.

    Wenn Sie die Lyriden beobachten wollen, schauen Sie ab den späten Abendstunden nach Nordosten, wo halbhoch das Sternbild Leier mit dem hellen Stern Wega emporsteigt. Aus dieser Himmelsregion sollten dann 15 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde über das Firmament huschen.

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