Charles Ives' "Holidays" sind eher eine Suite als eine Sinfonie. Der Komponist schrieb selbst über die auch so genannte "New England Holiday Symphony": "Diese Sätze können als separate Stücke aufgeführt werden, man mag sie aber auch zu einer Sinfonie vereinigen." Sie wurden erst lange nach ihrer Entstehung als solche zusammengestellt.
Die einzelnen Sätze haben jeweils einen Bezug zur entsprechenden Jahreszeit, aber keine musikalische Verbindung: "Washington's Birthday", "Decoration Day", "The Fourth of July", "Thanksgiving and "Forefathers' Day". Konzipiert sind sie als die Erinnerung eines Erwachsenen an seine Kindheit nach einer Idee aus dem Jahre 1905.
In diesen Stücken finden sich viele charakteristische Kompositionsverfahren von Ives wieder, bei dem er die Melodien von Hymnen oder patriotischen Liedern in die Struktur eines komplizierten Werkes einfügt. Als zusammenhängendes Stück uraufgeführt wurde es erstmals am 9. April 1954, nur einen Monat vor dem Tod des Komponisten.
Richtig berühmt zu werden, das war Charles Ives nicht vergönnt, erst zehn Jahre nach seinem Tod wurde er auf einmal zu einem Nationalheiligen. "Plötzlich", so Leonard Bernstein 1966, "erkennen wir in ihm eine Art musikalisches Äquivalent zu Mark Twain, Ralph Waldo Emerson und Abraham Lincoln".
Charles Ives
"Holidays", Suite für Orchester
Camerata Singers
New York Philharmonic Orchestra
Leitung: Leonard Bernstein, Abraham Kaplan
Aufnahmen von 1963, 1964, 1967 und 1968
"Holidays", Suite für Orchester
Camerata Singers
New York Philharmonic Orchestra
Leitung: Leonard Bernstein, Abraham Kaplan
Aufnahmen von 1963, 1964, 1967 und 1968