Archiv


Sternsystem mit Schnee

Der Winter hat dem Frühjahr Platz gemacht und Schneeflocken haben immer weniger Chancen. Dieser milde Winter hat den Schneefreunden ja nicht gerade einen Gefallen getan. Pulverschnee gibt es weiter weg - in dem Sternsystem AU Microscopii.

Von Damond Benningfield |
    Der Stern ist ein Roter Zwerg. Er ist kleiner, blasser und kühler als die Sonne. Auch ist er viel jünger als sie. Noch immer ist der Stern von einer Materiescheibe umgeben, in der Planeten entstehen könnten. Und man findet Schnee.

    Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop zeigen: es gibt eine innere Scheibe mit winzigen Klümpchen aus Eis und Staub, die etwa die Konsistenz von Pulverschnee hat.

    Sternwinde pusten die Materie weg vom Stern in die äußere Sternscheibe. Da es dort jedoch sehr viel davon gibt, muss eine Quelle für neue "Schneeflocken" existieren.

    Ein Forschungsteam vermutet Zusammenstöße von schneeballgroßen Objekten von ähnlicher flockiger Konsistenz und bei den Kollisionen splittern winzige Eiskristalle ab, die dann die innere Scheibe um den Stern füllen. Gleichzeitig können solche Schneebälle natürlich auch zusammenklumpen und größere Objekte bilden - bis hin zu Planeten.

    Das Sternsystem ähnelt wahrscheinlich unserem Sonnensystem zur Zeit der Geburt der Planeten. Die kleinen Schneeflocken um AU Microscopii erlauben uns somit einen Einblick in unsere Vergangenheit - und sie helfen uns, die Modelle zur Planetenentstehung zu überprüfen.