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Strahlender Morgenstern
Die Venus-Festspiele

Morgen früh scheint unser innerer Nachbar, die Venus, so hell wie nie in diesem Jahr. Die Astronomen sprechen vom größten Glanz des Planeten.

Von Dirk Lorenzen | 20.09.2015
    Venus dominiert als Morgenstern den Osthimmel vor Sonnenaufgang
    Venus dominiert als Morgenstern den Osthimmel vor Sonnenaufgang (Stellarium)
    Bei der Abendsichtbarkeit der Venus in den ersten siebeneinhalb Monaten dieses Jahres fiel die größte Helligkeit etwas geringer aus - denn Venus war bei der besten Stellung knapp 1,3 Millionen Kilometer weiter entfernt als jetzt.
    Das derzeit dominierende Himmelsobjekt zeigt sich erst am frühen Morgen: Gegen 4 Uhr klettert es über den Osthorizont. Der strahlend helle Morgenstern bleibt fast bis zum Sonnenaufgang gegen 7 Uhr sichtbar.
    Ob im größten Glanz oder nicht: Die Venus ist immer das hellste Himmelsobjekt nach Sonne und Mond.
    In den nächsten Wochen lässt sie sich wunderbar mit Sirius vergleichen, dem hellsten Fixstern am Nachthimmel - und mit Jupiter, dem zweithellsten Planeten.
    Sirius geht in diesen Tagen fast gemeinsam mit der Venus auf. Allerdings leuchtet der Hauptstern im Großen Hund ein ganzes Stück weiter rechts des Planeten.
    So hell Sirius auch sein mag: Venus sticht ihn locker aus. Der Planet leuchtet rund 15-mal heller.
    Auch Jupiter, der größte Planet, hat gegen Venus keine Chance: Morgen lassen sich die beiden noch recht schlecht vergleichen, weil Jupiter erst gegen 5.30 Uhr aufgeht und dann zunächst vom Horizontdunst geschwächt ist.
    Aber im Laufe der nächsten fünf Wochen nähert sich Venus unaufhaltsam dem Riesenplaneten - und am 25. Oktober stehen beide Seite an Seite. Der größte Glanz morgen ist der Auftakt zu den herbstlichen Venus-Festspielen.