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Strahlender Stern des Südens

Parallelen zwischen Fußball und Astronomie gibt es nicht. Oder doch? Zumindest die äußere Ähnlichkeit einiger Himmelsphänomene und Fußballpersönlichkeiten lässt darauf schließen.

Von Dirk Lorenzen |
    "Stern des Südens, du wirst niemals untergeh'n", heißt es in der Hymne des deutschen Fußballmeisters. Trotz der extragalaktisch guten Darbietungen auf dem Rasen wird der Text nicht rein astronomisch gemeint sein.

    Denn ein Stern im Süden muss am Münchner Himmel untergehen – zirkumpolare Sterne, also jene, die immer zu sehen sind, stehen bei uns im Norden. Die Vereinsfarben des FC Bayern passen bestens, die irdische Dominanz himmlisch zu untermauern. Rot leuchtet im All vor allem der Wasserstoff, der alle anderen Stoffe zu Statisten werden lässt.

    Mit ihm kann es allenfalls das Helium aufnehmen – unter fußballbegeisterten Astronomen auch als Borussia-Dortmund-Element bekannt. Blau-weiß schließlich leuchten die massereichsten und hellsten Sterne. Uli Hoeneß, der den rot-blau-weißen Stern des Südens dauerhaft strahlen lässt, verblüfft Astronomen, weil sein Gesicht innerhalb einer Halbzeit die gesamte Palette der Sternfarben annehmen kann – vom fahlen Weiß der B-Sterne bis zum violett-rot der M-Sterne.

    Zudem ist er der einzige Rote Riese, der in schlechten Spielzeiten wöchentlich als Supernova explodiert, diese Ausbrüche aber stets unbeschadet übersteht.

    Uli Hoeneß leuchtet sogar schon am Himmel: Wer einmal den purpurroten Granatstern im Kepheus gesehen hat, weiß sofort, dass dieser Stern nur deshalb diesen Namen bekommen hat, weil Hoeneß im Mittelalter noch unbekannt war. Der Granatstern ist einer der leuchtkräftigsten und größten Sterne überhaupt – und er geht von München aus gesehen tatsächlich niemals unter.


    Der Granatstern

    Der Text der FC Bayern-Hymne "Der Stern des Südens"
    Das Kreuz des Südens
    Es gibt am Himmel zwar ein Kreuz des Südens, aber keinen Stern des Südens (Madsen)