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Streit um Atomprogramm
USA verlegen Flugzeugträger nach Korea

Die US-Armee hat einen Marine-Kampfverband Richtung Westpazifik in die Nähe der Koreanischen Halbinsel entsandt. Ein Armeesprecher sprach von einer Vorsichtsmaßnahme. Das Manöver könnte den Streit um Nordkoreas Atomprogramm weiter verschärfen.

    Das Bild zeigt den amerikanischen Flugzeugträger USS Carl Vinson, der in den Westpazifik in die Nähe der koreanischen Halbinsel beordert wurde.
    Der amerikanische Flugzeugträger USS Carl Vinson, der in den Westpazifik in die Nähe der koreanischen Halbinsel beordert wurde. (imago / zumapress)
    Der Marine-Kampfverband besteht aus der USS Carl Vinson der Nimitz-Klasse, einem Kampfflugzeug-Geschwader, zwei Lenkwaffenzerstörern sowie einem Kreuzer. Die Einheit aus San Diego ist seit Anfang Januar im Westpazifik im Einsatz und hat an japanischen und südkoreanischen Übungen teilgenommen. Dort halten US-Marineschiffe regelmäßig Manöver ab und werden auch zur Machtdemonstration genutzt. Im Südchinesischen Meer war die Einheit zudem auf Patrouillenfahrten.
    Sorge vor weiteren Atomwaffen-Tests
    Die größte Bedrohung in der Region stelle nach wie vor Nordkorea durch sein "rücksichtsloses, unverantwortliches und destabilisierendes" Raketen- und Atomprogramm dar, sagte Dave Benham vom US-Kommando in der Pazifikregion.
    Das Land betreibt seit Jahren ein Atomwaffenprogramm – ungeachtet internationaler Kritik und Sanktionen. In den vergangenen zehn Jahren gab es in Nordkorea fünf Atomwaffentests. Experten vermuten anhand von Satellitenaufnahmen, dass zurzeit ein sechster Test vorbereitet werden könnte. Außerdem treibt Pjöngjang die Entwicklung von Langstreckenraketen voran. Der US-Geheimdienst vermutet, dass damit in weniger als zwei Jahren ein Atomsprengkopf zum US-Festland geschossen werden könnte.
    Nationale Sicherheitsberater raten von Militärschlag ab
    US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt mit einem Alleingang gedroht, sollte China im Streit um das Atomprogramm den Druck auf Nordkorea nicht erhöhen. Konkretere Angaben machte er nicht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters raten Trumps Sicherheitsberater jedoch von einem Militärschlag ab und empfehlen, zunächst die Sanktionen gegen Nordkorea zu verschärfen. Pjöngjang hatte entgegnet, zu einem "erbarmungslosen Schlag" bereit zu sein, falls Nordkorea von den USA weiter provoziert werde.
    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un
    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un fühlt sich von den USA provoziert und drohte mit einem "erbarmungslosen Schlag". (dpa/picture-alliance/Kcna)
    Die nordkoreanische Führung hatte auch den US-Raketenangriff in Syrien verurteilt und damit die Notwendigkeit des eigenen Atomprogramms begründet. Aus dem Außenministerium in Pjöngjang hieß es dazu, die "Wirklichkeit" zeige, "dass wir Stärke mit Stärke gegenübertreten müssen".
    (tj/cb)