Aggressiv geht auf spanischen Autobahnen schon seit Montag zu. Steinwürfe gegen Streikbrecher sind keine Seltenheit. So auch, als der Fahrer eines Kleinlasters in Panik vor den Streikposten flüchtete und einen von ihnen dabei tötete. Neben dem Unglücksort meinte einer der Streikenden:
" Wir legen nun hier unsere Blumen zu Ehren des verstorbenen Kollegen ab. Wir wollen auch ein Konto eröffnen. Er hinterlässt eine Frau und drei Töchter. Gut, ein trauriger Nachmittag. Solche Dinge sollten nicht passieren. Aber sie passieren eben doch. "
Nach dem Unglück brannten gestern auch noch vier LKW ab. Ein Fahrer, der in seinem Führerstand schlief, wurde dabei schwer verletzt. Die Feuerwehr geht von Brandstiftung aus. Die spanische Regierung appellierte an die Streikenden, angesichts der Eskalation schnell zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen und schlug 50 Maßnahmen vor, die die Situation der vor allem auf eigene Rechnung arbeitenden Fahrer entlasten sollen. Die Gewerkschaften haben den Vorschlag abgelehnt. Auf den Autobahnen sorgen inzwischen mehr als 20.000 Polizeibeamte für Ruhe. Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba warnt unterdessen vor neuer Gewalt:
" Wir werden entschlossen gegen den Landfriedensbruch vorgehen, gegen jene, die Menschen daran hindern, sich im Auto fortzubewegen, oder die Arbeiter behindern, die sich nicht im Streik befinden. Diese Warnung richtet sich vor allem an die illegalen Streikposten. "
Der Streik, der Versorgungsnotstand an Tankstellen und in Supermärkten stellt sogar die Eröffnung der Expo 2008 in Saragossa in den Schatten. Kurz vor der Eröffnung gleicht die Schau immer noch an vielen Stellen einer Baustelle. "Wasser und nachhaltige Entwicklung" ist das Motto der Expo. José Bernal vom andalusischen Pavillon erklärt:
" Herzlich Willkommen! Unser Pavillon besteht aus einem Ausstellungsraum und einer Multimedia-Schau. Wir stellen die andalusischen Flüsse in den Vordergrund, vor allem den Naturpark Guadalquivir und den Naturpark Doñana. Abschließend zeigen wir, wie wir Andalusier aus dem lebensnotwenigen Wasser ein Spaßelement gemacht haben. "
Dann gibt es eine Show aus dramatischer Paso-Doble-Musik. Im Rhythmus dazu spritzen Wasser in die Höhe, Filmaufnahmen zeigen die wunderbare Landschaft Andalusiens. Aber zur Realität im trockenen Süden Spaniens gehören auch: Wasserverschwendung und Pestizideinsätze in der Landwirtschaft und auf den Golfplätzen. Die Frage danach ist dem Führer unangenehm:
" Zur Landwirtschaft sage ich nichts. Das kann ich nicht. Ich weiß schon, die Gewächshäuser und so. Ich weiß, da geht es auch um Pestizideinsätze, Herbizide. Aber es gibt ja auch den biologischen Anbau. Ich kann versichern, dass das alles sehr streng kontrolliert wird. "
Ein wenig ernsthafter geht man im spanischen Pavillon mit der Frage nach Wasser und nachhaltiger Entwicklung um. In einem Trickfilm fressen sich Bagger in die Erde, entstehen immer mehr Hochhäuser, wird Wasser immer knapper. Schließlich erstickt das Leben. Die Führerin durch den Pavillon erklärt daraufhin, dass Spanien besonders beispielhaft mit Wasser umgehe. Ein herber Kontrast zur Realität: Tatsächlich ist der Wasserverbrauch in Spanien deutlich höher als im Rest Europas. Pedro Molina Tempori vom spanischen Pavillon meint dazu:
" Eine Expo ist kein politisches oder wissenschaftliches Forum. Wir müssen unterhalten. Ich denke auch nicht, dass wir hier zu optimistisch sind, was die spanische Rolle angeht. Wir wollen lediglich zeigen, dass das Wasser auf dem Planeten ein Problem ist - und in Spanien auch. "
Auch einige Umweltschutzgruppen nehmen an der Expo teil. Andere haben die Einladung der Organisatoren abgelehnt. Man wolle nicht zum ökologischen Feigenblatt werden, so die Kritiker. Greenpeace-Sprecher Julio Barea meint:
": Es gibt in Spanien ein Gesetz, das verbietet, in den Überschwemmungsgebieten der Flüsse, in den Auen, zu bauen. Dennoch wurde hier in den Auen des Ebro die Expo hineingebaut. Da macht man eine Expo zum Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung und zerstört dafür einen Teil dieser Flusslandschaft, der zuvor ein natürliches Überschwemmungsgebiet war. Der Flusslauf wurde reguliert. In der Auenlandschaft stehen jetzt Gebäude, verlaufen Straßen usw. Das ist nur einer dieser Widersprüche der Expo: der Ort der Ausstellung. "
Die Rechnung folgte prompt: Wenige Wochen vor der Eröffnung hat es so heftig zu regnen begonnen, wie seit Jahrzehnten nicht mehr in Spanien. Der Ebro ist über die Ufer getreten und hat einen Teil des Expo-Geländes überflutet. Den Rest schützen jetzt Sandsäcke.
" Wir legen nun hier unsere Blumen zu Ehren des verstorbenen Kollegen ab. Wir wollen auch ein Konto eröffnen. Er hinterlässt eine Frau und drei Töchter. Gut, ein trauriger Nachmittag. Solche Dinge sollten nicht passieren. Aber sie passieren eben doch. "
Nach dem Unglück brannten gestern auch noch vier LKW ab. Ein Fahrer, der in seinem Führerstand schlief, wurde dabei schwer verletzt. Die Feuerwehr geht von Brandstiftung aus. Die spanische Regierung appellierte an die Streikenden, angesichts der Eskalation schnell zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen und schlug 50 Maßnahmen vor, die die Situation der vor allem auf eigene Rechnung arbeitenden Fahrer entlasten sollen. Die Gewerkschaften haben den Vorschlag abgelehnt. Auf den Autobahnen sorgen inzwischen mehr als 20.000 Polizeibeamte für Ruhe. Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba warnt unterdessen vor neuer Gewalt:
" Wir werden entschlossen gegen den Landfriedensbruch vorgehen, gegen jene, die Menschen daran hindern, sich im Auto fortzubewegen, oder die Arbeiter behindern, die sich nicht im Streik befinden. Diese Warnung richtet sich vor allem an die illegalen Streikposten. "
Der Streik, der Versorgungsnotstand an Tankstellen und in Supermärkten stellt sogar die Eröffnung der Expo 2008 in Saragossa in den Schatten. Kurz vor der Eröffnung gleicht die Schau immer noch an vielen Stellen einer Baustelle. "Wasser und nachhaltige Entwicklung" ist das Motto der Expo. José Bernal vom andalusischen Pavillon erklärt:
" Herzlich Willkommen! Unser Pavillon besteht aus einem Ausstellungsraum und einer Multimedia-Schau. Wir stellen die andalusischen Flüsse in den Vordergrund, vor allem den Naturpark Guadalquivir und den Naturpark Doñana. Abschließend zeigen wir, wie wir Andalusier aus dem lebensnotwenigen Wasser ein Spaßelement gemacht haben. "
Dann gibt es eine Show aus dramatischer Paso-Doble-Musik. Im Rhythmus dazu spritzen Wasser in die Höhe, Filmaufnahmen zeigen die wunderbare Landschaft Andalusiens. Aber zur Realität im trockenen Süden Spaniens gehören auch: Wasserverschwendung und Pestizideinsätze in der Landwirtschaft und auf den Golfplätzen. Die Frage danach ist dem Führer unangenehm:
" Zur Landwirtschaft sage ich nichts. Das kann ich nicht. Ich weiß schon, die Gewächshäuser und so. Ich weiß, da geht es auch um Pestizideinsätze, Herbizide. Aber es gibt ja auch den biologischen Anbau. Ich kann versichern, dass das alles sehr streng kontrolliert wird. "
Ein wenig ernsthafter geht man im spanischen Pavillon mit der Frage nach Wasser und nachhaltiger Entwicklung um. In einem Trickfilm fressen sich Bagger in die Erde, entstehen immer mehr Hochhäuser, wird Wasser immer knapper. Schließlich erstickt das Leben. Die Führerin durch den Pavillon erklärt daraufhin, dass Spanien besonders beispielhaft mit Wasser umgehe. Ein herber Kontrast zur Realität: Tatsächlich ist der Wasserverbrauch in Spanien deutlich höher als im Rest Europas. Pedro Molina Tempori vom spanischen Pavillon meint dazu:
" Eine Expo ist kein politisches oder wissenschaftliches Forum. Wir müssen unterhalten. Ich denke auch nicht, dass wir hier zu optimistisch sind, was die spanische Rolle angeht. Wir wollen lediglich zeigen, dass das Wasser auf dem Planeten ein Problem ist - und in Spanien auch. "
Auch einige Umweltschutzgruppen nehmen an der Expo teil. Andere haben die Einladung der Organisatoren abgelehnt. Man wolle nicht zum ökologischen Feigenblatt werden, so die Kritiker. Greenpeace-Sprecher Julio Barea meint:
": Es gibt in Spanien ein Gesetz, das verbietet, in den Überschwemmungsgebieten der Flüsse, in den Auen, zu bauen. Dennoch wurde hier in den Auen des Ebro die Expo hineingebaut. Da macht man eine Expo zum Thema Wasser und nachhaltige Entwicklung und zerstört dafür einen Teil dieser Flusslandschaft, der zuvor ein natürliches Überschwemmungsgebiet war. Der Flusslauf wurde reguliert. In der Auenlandschaft stehen jetzt Gebäude, verlaufen Straßen usw. Das ist nur einer dieser Widersprüche der Expo: der Ort der Ausstellung. "
Die Rechnung folgte prompt: Wenige Wochen vor der Eröffnung hat es so heftig zu regnen begonnen, wie seit Jahrzehnten nicht mehr in Spanien. Der Ebro ist über die Ufer getreten und hat einen Teil des Expo-Geländes überflutet. Den Rest schützen jetzt Sandsäcke.