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Strom und Wasser sparen

Allein der Stromverbrauch ist in den letzten 10 Jahren um die Hälfte pro Waschvorgang zurückgegangen. Er liegt heute unter einer Kilowattstunde oder zweites Beispiel Wasserverbrauch: Der Wasserverbrauch ging im gleichen Zeitraum von rund 100 Litern auf unter 50 Liter zurück.

Von Johannes Kaiser |
    Dass Waschmaschinen, so Siegfried Behrendt vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, heute so sparsam mit Energie und Wasser umgehen, brachte das Berliner IZT auf die Idee, alte Geräte zu umweltfreundlich aufzupeppen. Finanziert von der Bundesstiftung Umwelt entwickelte man zusammen mit dem Waschmaschinenhersteller AEG, der Fachhochschule Karlsruhe und dem Karlsruher Betrieb Impulserecycling eine neue elektronische Schaltung, einen sogenannten Mikrocontroller, die das mechanische Schaltwerk alter Waschmaschinen ersetzen soll. Der Versuch gelang:

    Also der Wasserverbrauch kann durch den Einbau eines Mikrocontrollers um ca. 30% gegenüber einer alten Referenzmaschine reduziert werden und erreicht dann damit in etwa den Wasserverbrauch einer neuen Maschine. Was den Stromverbrauch anbetrifft, kann gerechnet werden, dass in einer Größenordnung von rund 10-20% Strom eingespart werden kann.

    Das neue elektronische Schaltwerk lässt sich an verschiedene Waschmaschinentypen anpassen. Es wäre also generell einsetzbar. Bei Serienfertigung käme ein solcher Mikrocontroller auf rund 50 – 100 Euro. Angesichts der niedrigen Kosten für Energie und Wasser hielten sich damit Umrüstungskosten und Einsparung für den Kunden die Waage. Da es bereits neue verbrauchsarme Waschmaschinen für 300 Euro gibt, werden wohl nicht allzu viele Verbraucher ihr Altgerät modernisieren lassen, auch wenn diese Billigmaschinen bekanntlich eine kürzere Lebensdauer haben. Die Forscher setzen denn auch vor allem auf den Kundenservice der Waschmaschinenhersteller:

    Nehmen Sie einen Fall an, dass Waschmaschinen defekt sind und zwar defekt an ihrem mechanischen Schaltwerk. Da böte sich ja durchaus die Möglichkeit an, jetzt nicht wieder ein herkömmliches klassisches, konventionelles, mechanisches Schaltwerk einzusetzen, sondern eben dieses elektronische und zwar optimierte Schaltwerk.

    Ein weiterer Bereich wäre das Waschmaschinenleasing, wie es derzeit gerade in Schweden von Electrolux getestet wird. Die Waschmaschine wird vom Hersteller nicht mehr verkauft, sondern ausgeliehen. Der Kunde zahlt je nach Nutzung und Verbrauch. Von einem Mikrocontroller profitieren dann beide. Die Kunden zahlen weniger für Strom und Wasser, der Hersteller kann die Maschinen länger einsetzen.

    Außerdem bieten sich einige Dutzend regionale Recyclinginitiativen in Deutschland, die bereits heute hochwertige Waschmaschinen wiederaufarbeiten, als Abnehmer für Mikrocontroller an. Ähnliche Nachrüstungsunternehmen gibt es auch im Ausland. Doch selbst wenn nur einige zehntausend Maschinen umgerüstet würden, die Umwelt profitiert auf alle Fälle, denn Energie, Wasser und Rohstoffe werden geschont.