Das Prinzip des Aufwindkraftwerks ist so einfach und einleuchtend, dass man sich wundert, warum noch keines im produktiven Einsatz ist. Auch für Konstrukteur Professor Jörg Schlaich, Bauingenieur von der Universität Stuttgart, ist die Funktionsweise im Grunde nichts Besonderes: "Warme Luft ist leichter als kalte Luft, das kennen wir von der Kaminwirkung, und die nutzen wir. Wir bauen ein großes Glasdach von mehreren Kilometern Durchmesser. Darunter wird die Luft warm wie im Gewächshaus oder im Auto. In der Mitte dieses großen Dachs steht eine vertikale Röhre, die unten offen ist. Da strömt warme Luft hinein, erzeugt einen Aufwind, der über Turbinen in Strom umgesetzt wird." Die Ausmaße aber haben es in sich. Ein Treibhaus mit sechs Kilometern Durchmesser und ein ein Kilometer hoher Kamin - so ist das Kraftwerk geplant. Diese Dimensionen in erster Linie werfen Fragen auf, vor allem die, ob ein solches Bauwerk überhaupt stabil und sicher sein kann. Rein technisch sei das kein Problem, versichert Schlaich, der mit großen Dächer auch große Erfahrung hat - er konstruierte schon das Olympia-Dach in München: "Man könnte psychologisch ein Problem mit der Gigantomanie haben: es wäre das größte Bauwerk der Welt. Aber es ist eine Technologie, die wir von Kühltürmen her kennen."
Es bleibt aber noch ein zweites Problem, das alle von der Sonne abhängigen Kraftwerke teilen: Wie kommt der Strom vom heißen Inneren in die industrialisierten Zonen an der Küste, wo der meiste Strom verbraucht wird. Das australische Kraftwerk ist in der Outback-Gemeinde Mildeura im Nordosten des Bundesstaates Victoria geplant. Die meisten Kunden sitzen jedoch Hunderte Kilometer entfernt in den Ballungszentren Melbourne und Sydney. Beim Transport entstehen unweigerlich Verluste - allerdings seien die mit heutiger Technologie durchaus zu verschmerzen, meint Schlaich: "Heute ist die Fernübertragung von Strom überhaupt kein Problem mehr, das kennen wir von großen Kraftwerken in Russland und Afrika. Da wird Strom über Tausende von Kilometern übertragen. Wenn Sie von der Sahara nach Deutschland Strom übertragen, haben Sie einen Verlust von 12 Prozent. Das ist natürlich auch etwas, aber es ist kein prinzipielles Problem. Es wäre also technisch ohne weiteres möglich, die Weltenergieversorgung mit Sonne zu machen - man muss nur wollen."
[Quelle: Achim Killer]
Es bleibt aber noch ein zweites Problem, das alle von der Sonne abhängigen Kraftwerke teilen: Wie kommt der Strom vom heißen Inneren in die industrialisierten Zonen an der Küste, wo der meiste Strom verbraucht wird. Das australische Kraftwerk ist in der Outback-Gemeinde Mildeura im Nordosten des Bundesstaates Victoria geplant. Die meisten Kunden sitzen jedoch Hunderte Kilometer entfernt in den Ballungszentren Melbourne und Sydney. Beim Transport entstehen unweigerlich Verluste - allerdings seien die mit heutiger Technologie durchaus zu verschmerzen, meint Schlaich: "Heute ist die Fernübertragung von Strom überhaupt kein Problem mehr, das kennen wir von großen Kraftwerken in Russland und Afrika. Da wird Strom über Tausende von Kilometern übertragen. Wenn Sie von der Sahara nach Deutschland Strom übertragen, haben Sie einen Verlust von 12 Prozent. Das ist natürlich auch etwas, aber es ist kein prinzipielles Problem. Es wäre also technisch ohne weiteres möglich, die Weltenergieversorgung mit Sonne zu machen - man muss nur wollen."
[Quelle: Achim Killer]