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Stromsparen
Das neue Energielabel für Heizungsanlagen

Heizungen sollen noch in diesem Jahr eine Kennzeichnung erhalten, wie energiesparend sie sind. Ähnlich wie bei Spül- oder Waschmaschinen können Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung für eine Heizungsanlage dann auch den Stromverbrauch berücksichtigen.

Von Verena Kemna | 12.03.2015
    Eine Euromünze steckt in einem Heizungsthermostat.
    Eine Euromünze steckt in einem Heizungsthermostat. (picture alliance / dpa / Jens Büttner)
    Das neue Heizungslabel ist keine Plakette zum Aufkleben. Hinter dem Begriff steckt eine zentrale Datenbank mit den Produktdaten von Heizgeräten, Warmwasserbereitern und Warmwasserspeichern, die in Deutschland auf dem Markt sind. Mit den Informationen auf heizungslabel.de will der Spitzenverband der Gebäudetechnik, kurz VdZ, vor allem seine Handwerksbetriebe auf die EU-Verbrauchskennzeichnungsrichtlinie vorbereiten. Sie gilt ab September für neue Heizgeräte und Warmwasserbereiter bis 70 kW, für Warmwasserspeicher bis einschließlich 500 Liter Speichervolumen sowie für Produktkombinationen, sogenannte Verbundanlagen. Derartige Heizungsanlagen sind komplex und bestehen aus vielen verschiedenen Elementen, erklärt Michael Herma. Er hat die Internetplattform für den VdZ mit erarbeitet.
    "Beispielsweise der Heizkessel, Solarthermie Module, Regelarmaturen, verschiedene Dinge spielen dort eine Rolle, die können auch von verschiedenen Herstellern kommen und da kann man natürlich nicht einfach ein Label aufkleben, sondern da muss der Handwerker hinterher die Größe der Solarthermie Kollektoren berechnen. Er muss den Anteil der regenerativen Energien bestimmen und das von verschiedenen Herstellern und das ist das, was Heizungslabel leistet."
    Regenerative Heizungen werden belohnt
    Nach der neuen EU-Richtlinie müssen Handwerksbetriebe in Zukunft, den Verbraucher schon beim Verkaufsgespräch über die Energieeffizienz der neuen Heizungsanlage informieren. In Deutschland stellt der Spitzenverband der Gebäudetechnik den Handwerksbetrieben die nötigen Daten auf heizungslabel.de kostenlos zur Verfügung. Ein A mit bis zu drei Pluszeichen soll dem Verbraucher zeigen, wie effizient die neue Verbundanlage mit Raumheizgeräten, Temperaturreglern und Solareinrichtung sein wird. Michael Herma.
    "Das Plus bekommen sie nur, wenn sie regenerative Anteile in der Anlage haben. Das heißt also, wenn sie eine Wärmepumpe haben, die ja auch einen regenerativen Anteil hat, wenn sie Solarthermie mit einbinden, dann können sie entsprechend der Größe des solaren Beitrags ein Plus generieren oder auch ein Plus, Plus. Aber sie können mit einem konventionellen Gerät, was Öl oder Gas braucht, alleine kein Plus bekommen, dann bleibt es bei A."
    Derzeit wird heizungslabel.de nur in Deutschland angeboten. Die Reaktionen der Handwerksbetriebe seien positiv, erklärt VdZ-Geschäftsführer Michael Herma. Er steht hinter der neuen EU-Richtlinie. Schließlich könnten Endverbraucher bei einer Modernisierung ihrer Heizungsanlage viel Energie und somit Geld einsparen. Er nennt als Beispiel die Umwälzpumpe.
    "Heizungsumwälzpumpen verbrauchen in der Regel im Einfamilienhaus 75 Watt, wenn sie über eine alte Pumpe verfügen. Wenn sie heute eine Pumpe für ein Einfamilienhaus kaufen, braucht die 4 Watt. Und so eine Pumpe läuft runde 5000 bis 6000 Stunden im Jahr. Das ist ein erhebliches Einsparpotenzial und diese technischen Fortschritte hat es also auch bei anderen Produkten der Heizungswirtschaft gegeben und das Label zeigt dann auch das, was die Industrie heute kann und das, was sie baut."
    Wegen der Preisschwankungen auf dem Strommarkt und der Komplexität der Anlagen gebe es allerdings keine Berechnungen über finanzielle Einsparmöglichkeiten.