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Staatskrise
Studenten wollen Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus als Chef der Übergangsregierung in Bangladesch

In Bangladesch treibt Armeechef Waker-us-Zaman die Bildung einer Übergangsregierung voran.

    Blick auf eine riesige Menge Demonstranten. Im Vordergrund sitzt eine junge Frau mit Brille und einem roten Band um die Stirn auf den Schultern eines anderen. Sie lacht und schwenkt die Flagge von Bangladesch.
    Demonstranten in Bangladesch. (picture alliance / Anadolu / Niamul Rifat)
    Hintergrund ist der gestrige überstürzte Rücktritt von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina nach wochenlangen Protesten mit zahlreichen Toten. Das Militär teilte mit, der Armeechef wolle sich heute mit Vertretern der Studentenbewegung treffen. Diese hatten viele der Kundgebungen organisiert. Die Gruppierung "Studenten gegen Diskriminierung" erklärte inzwischen, sie trete für eine Übergangsregierung unter Führung des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus an. In einem Facebook-Video heißt es, dieser sei damit einverstanden. Die Gruppierung betont zugleich, man werde keine Regierung akzeptieren, die vom Militär unterstützt oder gebildet werde.
    Die bisherige Regierungschefin Sheikh Hasina war gestern nach Indien geflohen; ihr Amtsitz wurde von Demonstranten gestürmt. Die indische Regierung berief ein parteiübergreifendes Krisentreffen ein. UNO-Generalsekretär Guterres forderte einen geordneten und demokratischen Übergang in dem südasiatischen Land. Ein Sprecher des US-Außenministeriums betonte, der Wille der Bevölkerung in Bangladesch müsse respektiert werden.
    Diese Nachricht wurde am 06.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.