Verwirrung vor dem Speiseplan der hannoverschen Hauptmensa: 29 frisch aus Thailand eingetroffene Studienanfänger rätseln, was sich wohl hinter "Chili-Peppers mit Cheddarkäse" oder "Mailänder Schweinerücken" verbergen mag. Schließlich überwinden sie ihre Skepsis gegenüber der deutschen Großküche, doch schon lauert die nächste Hürde, diesmal in Gestalt eines Mensakarten-Auffüll-Automaten.
Okay. Wait a second. And when you hear this, then it's okay. Just press here and you'll have Money on that card.
Mihaela Niklodean erklärt, wie die Plastikkarte mit Euros gefüttert wird. Die Tutorin und ihre drei Kollegen sind immer zur Stelle, sobald die Neuankömmlinge auf Hindernisse stoßen. Abholen vom Flughafen, Unterbringung in Wohnheimen, Formularkrieg beim Ausländeramt - auch das ist Teil des speziellen Studienangebots. 29 Thailänder wurden nach ihrem Bachelor in Maschinenbau, E-Technik oder Bauingenieurwesen gezielt ausgewählt, um an der Uni Hannover in zwei Jahren mit einem deutschen Master abzuschließen. Professor Hermann Waibel ist einer der Koordinatoren des Pilotprojekts.
Nun wissen wir, dass in Deutschland eine gewisse Knappheit im Bereich der hochqualifizierten Studienanfängern und Studierenden besteht, sodass es einfach eine Frage des Überlebens dieser für die deutsche Wirtschaft wichtigen Forschungszweige ist, dass ausreichend Studentennachwuchs vorhanden ist.
Der Blick ins ferne Asien war für Professor Waibel naheliegend: Weltweit ist mehr als die Hälfte aller Studierenden an asiatischen Hochschulen eingeschrieben, an ihrer Ausbildung gibt es meist wenig auszusetzen. Die USA, Großbritannien und Australien rekrutieren schon seit längerem akademischen Nachwuchs in Fernost. In diesen Wettbewerb um Studienanfänger und Forscher steigt nun auch die Uni Hannover ein. Reisen, Kontaktpersonal und das aktuelle Studienprogramm nebst Werbung verursachen vorerst allerdings hauptsächlich Kosten, die Waibel allerdings als eine Investition in die Zukunft bezeichnet:
Die Aufwendungen, die wir treiben, die Reise, die sich dann wieder in Forschungskooperationen niederschlägt und sich so auch wieder amortisiert, und der Beitrag, der durch die Studenten, die zu uns kommen, zur Weiterentwicklung der Fachbereiche im Bereich der Ingenieurswissenschaften geleistet wird, der rechnet sich auf jeden Fall.
Nach dem Master sollen thailändische und deutsche Ingenieure umfassende Netzwerke aufbauen, gleichgültig, ob sie sich für Forschung oder Entwicklung entscheiden, ob sie in Deutschland oder Asien tätig sind. Auf die spätere Zusammenarbeit wird schon an der Uni hingearbeitet: Die Thailänder studieren in einem ganz normalen Masterprogramm mit mehrheitlich deutschen Kommilitonen. Einzige Besonderheit: Die intensive wissenschaftliche Tutorenbetreuung und der Crashkurs in Deutsch. Song Pon Misuan, einer der angehenden Bauingenieure:
Viele machen Abschlüsse in Australien oder den USA. Aber in Deutschland lernt man auch noch die Sprache. Deutsch, Englisch und Thai - das ist ein großer Vorteil, in vielen Ländern sprechen die Menschen als Handelssprache lieber Deutsch.
Außerdem sei ein deutscher Studienabschluss in Thailand hoch angesehen, deutsches Wissen heiß begehrt. Um ihre berufliche Zukunft machen sich Song Pon Misuan und die anderen 28 thailändischen Master-Studenten jedenfalls keine Sorgen. Dieser Optimismus wird nicht einmal von der Aussicht auf zwei Jahre deutsche Küche getrübt.
Autor: Hans-Peter Fischer
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Presseinfo "Universität Hannover wirbt Studierende in Thailand"
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Mihaela Niklodean erklärt, wie die Plastikkarte mit Euros gefüttert wird. Die Tutorin und ihre drei Kollegen sind immer zur Stelle, sobald die Neuankömmlinge auf Hindernisse stoßen. Abholen vom Flughafen, Unterbringung in Wohnheimen, Formularkrieg beim Ausländeramt - auch das ist Teil des speziellen Studienangebots. 29 Thailänder wurden nach ihrem Bachelor in Maschinenbau, E-Technik oder Bauingenieurwesen gezielt ausgewählt, um an der Uni Hannover in zwei Jahren mit einem deutschen Master abzuschließen. Professor Hermann Waibel ist einer der Koordinatoren des Pilotprojekts.
Nun wissen wir, dass in Deutschland eine gewisse Knappheit im Bereich der hochqualifizierten Studienanfängern und Studierenden besteht, sodass es einfach eine Frage des Überlebens dieser für die deutsche Wirtschaft wichtigen Forschungszweige ist, dass ausreichend Studentennachwuchs vorhanden ist.
Der Blick ins ferne Asien war für Professor Waibel naheliegend: Weltweit ist mehr als die Hälfte aller Studierenden an asiatischen Hochschulen eingeschrieben, an ihrer Ausbildung gibt es meist wenig auszusetzen. Die USA, Großbritannien und Australien rekrutieren schon seit längerem akademischen Nachwuchs in Fernost. In diesen Wettbewerb um Studienanfänger und Forscher steigt nun auch die Uni Hannover ein. Reisen, Kontaktpersonal und das aktuelle Studienprogramm nebst Werbung verursachen vorerst allerdings hauptsächlich Kosten, die Waibel allerdings als eine Investition in die Zukunft bezeichnet:
Die Aufwendungen, die wir treiben, die Reise, die sich dann wieder in Forschungskooperationen niederschlägt und sich so auch wieder amortisiert, und der Beitrag, der durch die Studenten, die zu uns kommen, zur Weiterentwicklung der Fachbereiche im Bereich der Ingenieurswissenschaften geleistet wird, der rechnet sich auf jeden Fall.
Nach dem Master sollen thailändische und deutsche Ingenieure umfassende Netzwerke aufbauen, gleichgültig, ob sie sich für Forschung oder Entwicklung entscheiden, ob sie in Deutschland oder Asien tätig sind. Auf die spätere Zusammenarbeit wird schon an der Uni hingearbeitet: Die Thailänder studieren in einem ganz normalen Masterprogramm mit mehrheitlich deutschen Kommilitonen. Einzige Besonderheit: Die intensive wissenschaftliche Tutorenbetreuung und der Crashkurs in Deutsch. Song Pon Misuan, einer der angehenden Bauingenieure:
Viele machen Abschlüsse in Australien oder den USA. Aber in Deutschland lernt man auch noch die Sprache. Deutsch, Englisch und Thai - das ist ein großer Vorteil, in vielen Ländern sprechen die Menschen als Handelssprache lieber Deutsch.
Außerdem sei ein deutscher Studienabschluss in Thailand hoch angesehen, deutsches Wissen heiß begehrt. Um ihre berufliche Zukunft machen sich Song Pon Misuan und die anderen 28 thailändischen Master-Studenten jedenfalls keine Sorgen. Dieser Optimismus wird nicht einmal von der Aussicht auf zwei Jahre deutsche Küche getrübt.
Autor: Hans-Peter Fischer
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