Viele Studienteilnehmer hätten direkt eine molekular nachweisbare Reaktion gezeigt, "die mit einer Verbesserung der Immunfunktion in Verbindung gebracht werden darf", schreibt Thomas Loew, Direktor der Abteilung für Psychosomatische Medizin des Universitätsklinikums Regensburg. Tannennadeln gäben an die Umgebungsluft ätherische Öle ab, die die Abwehrkräfte der Nasenschleimhaut rasch aktivierten. Dabei werde Stickstoffmonoxid freigesetzt, das als wichtiger Marker der Immunabwehr gelte und in der Ausatemluft gemessen werden könne.

Eine vergleichbare Wirkung zeige sich auch beim Summen von Liedern und Melodien, heißt es in der Mitteilung. Dabei werde nachweislich ebenfalls Stickstoffmonoxid freigesetzt und das Immunsystem aktiviert. "In unserer Untersuchung führte jede der beiden Interventionen - das pure Riechen des Baumes und das Summen von Melodien - bei über 40 Prozent der Teilnehmenden zu einer unmittelbaren Verbesserung der Immunabwehr", so Loew. In Kombination hätten rund 70 Prozent der Teilnehmer eine gesteigerte Immunfunktion gezeigt.

Nur etwa ein Viertel habe nicht messbar regiert, heißt es. Bei diesen Probanden könnte es sich um "Weihnachtsmuffel" handeln, wie Loew vermutet. Grundsätzlich aber gelte: "Menschen haben schon seit Urzeiten Rituale und Gewohnheiten entwickelt, welche nicht nur spirituelle, sondern auch biologische Funktionen haben. So auch der Brauch des Aufstellens eines Tannenbaumes in der Weihnachtszeit."