
Der Studie zufolge werden Medizinerinnen und Mediziner, die angeben, KI in ihrer Arbeit zu verwenden, als weniger kompetent, vertrauenswürdig und empathisch eingestuft. Solche Vorbehalte zeigen sich sogar dann, wenn die KI gar nicht für Diagnose- oder Therapiezwecke eingesetzt wird, sondern nur für administrative Aufgaben.
Für das Experiment wurden knapp 1.300 Probandinnen und Probanden aus den USA Werbeanzeigen für Arztpraxen vorgelegt, mit der Aufforderung, verschiedene Eigenschaften der dargestellten Ärzte zu bewerten. Die Annoncen unterschieden sich nur in einem Punkt voneinander: eine Aussage, welche darauf hinwies, dass der dargestellte Arzt KI zu administrativen, diagnostischen oder therapeutischen Zwecken nutzt. Eine Kontrollgruppe erhielt dieselbe Werbeanzeige ohne den Hinweis auf KI.
"KI kann Gesundheitsversorgung sogar menschlicher machen"
Veröffentlicht wurde die Studie in der wissenschaftlichen Zeitschrift "JAMA Network Open". Ein Grund für das negative Bild von Medizinern, die KI nutzen, könnte den Autoren zufolge die Befürchtung sein, dass die Ärzte der Technologie blind folgen könnten. Die Empfehlung der Forscher: Wenn Ärzte ihre Patienten über den Einsatz von KI informieren, sollten sie darauf abzielen, potenzielle Bedenken auszuräumen und mögliche Vorteile hervorzuheben. So könnten Ärzte etwa mehr Zeit für ihre Patienten haben, wenn sie einen Teil der Verwaltung durch KI erledigen lassen. "Trotz einer zunehmenden Technologisierung könnte unsere Gesundheitsversorgung so durch KI sogar menschlicher werden", lautet das Fazit der Studienautoren.
Diese Nachricht wurde am 26.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.