Münsterpfarrerin Tabea Frei verkündete deshalb vor Tagen schon ein Lernprogramm. Durch die lange Entwöhnung sollten die Bürger ihre Glocken heute wieder einzeln kennen lernen:
"Wir wollen das Geläut erklären, damit die Menschen die Glocken einzeln hören können und unterscheiden lernen- das ist die größte zum Beispiel: die Gloriosa."
Und nicht nur den Ton, auch wo die Glocken neu angebracht und neu montiert wurden, konnte heute im Glockenturm besichtigt werden:
"Ab 11:15 Uhr bis in den Nachmittag haben wir das besondere Angebot zu machen, dass jeder in den Glockenstuhl reinschauen kann und den Boden sieht und wie die Glocken hängen sehen kann."
Die Glocken begleiten und strukturieren bei den Protestanten ähnlich wie bei den Katholiken Werk- und Feiertage im religiösen Jahreskreis. Das Sonntagsgeläut ist ein anderes als das Taufgeläut, die Sterbeglocke klingt anders als die Gebetsglocke.
Aber wer vermöchte den feinen Unterschied zu hören, der die Klänge im neuen Glockenstuhl von den alten abhebt, jetzt nach der langen Zeit des Entzugs.
Der Intonierer, Gerd Jürgen Nolle, der in Personalunion auch noch als Kundenberater und Vertriebsexperte seiner Glockenfirma tätig ist, versucht zu erklären, was er zu vollbringen hatte:
"Also erst einmal ist wichtig zu sehen, wie die Glocken einzeln intoniert sind, dass der Klöppelanschlag nicht zu hart ist, damit die Glocke nicht geschädigt wird, dann kommen die gemeinsamen Klänge, sind also zum Beispiel die Anschläge nicht zu nahe beieinander, damit sich das Geläute richtig vermischt."
Hier wird es für den Laien schwierig zu folgen, auch wenn er sehen kann im Glockenstuhl, dass die Klöppel in verschiedenen Höhen einzustellen sind, dass die Elektronik die Geschwindigkeit der einzelnen Glockenschläge steigern und vermindern kann. Denn hier kommt es doch auf das feinste Spezialistengehör an.
Erklären lässt sich wenig vom Berufsgeheimnis des Intonierers, selbst wenn er sich noch so bemüht:
" Ich nehme als Beispiel die großen Glocken Gloriosa und Domenica, die sich vom Anschlag her sehr ähnlich sind. Die Gefahr besteht, dass man die Glocken nicht mehr unterscheiden kann - also haben wir die Domenika vom Winkel her etwas heruntergeholt und die Geschwindigkeit der Anschläge erhöht."
Man spürt, die Sache ist kompliziert und man bedarf der erhöhten Fachkenntnisse. Doch Dekan Gohl, Intonierer, Münsterpfarrerin, Dombauhüttendirektorin, alle sind sich einig in der Karwoche: Es wird klappen. Man hat alles durchprobiert, genug kontrolliert und geübt, die Statik stimmt, die Elektronik, die Leute von der Münsterbauhütte gaben ihre Plazet, die gläubigen Protestanten Ulms haben ihre Glocken wieder. Seit heute früh erschallen sie wieder in vollem feierlichen Klang.
"Wir wollen das Geläut erklären, damit die Menschen die Glocken einzeln hören können und unterscheiden lernen- das ist die größte zum Beispiel: die Gloriosa."
Und nicht nur den Ton, auch wo die Glocken neu angebracht und neu montiert wurden, konnte heute im Glockenturm besichtigt werden:
"Ab 11:15 Uhr bis in den Nachmittag haben wir das besondere Angebot zu machen, dass jeder in den Glockenstuhl reinschauen kann und den Boden sieht und wie die Glocken hängen sehen kann."
Die Glocken begleiten und strukturieren bei den Protestanten ähnlich wie bei den Katholiken Werk- und Feiertage im religiösen Jahreskreis. Das Sonntagsgeläut ist ein anderes als das Taufgeläut, die Sterbeglocke klingt anders als die Gebetsglocke.
Aber wer vermöchte den feinen Unterschied zu hören, der die Klänge im neuen Glockenstuhl von den alten abhebt, jetzt nach der langen Zeit des Entzugs.
Der Intonierer, Gerd Jürgen Nolle, der in Personalunion auch noch als Kundenberater und Vertriebsexperte seiner Glockenfirma tätig ist, versucht zu erklären, was er zu vollbringen hatte:
"Also erst einmal ist wichtig zu sehen, wie die Glocken einzeln intoniert sind, dass der Klöppelanschlag nicht zu hart ist, damit die Glocke nicht geschädigt wird, dann kommen die gemeinsamen Klänge, sind also zum Beispiel die Anschläge nicht zu nahe beieinander, damit sich das Geläute richtig vermischt."
Hier wird es für den Laien schwierig zu folgen, auch wenn er sehen kann im Glockenstuhl, dass die Klöppel in verschiedenen Höhen einzustellen sind, dass die Elektronik die Geschwindigkeit der einzelnen Glockenschläge steigern und vermindern kann. Denn hier kommt es doch auf das feinste Spezialistengehör an.
Erklären lässt sich wenig vom Berufsgeheimnis des Intonierers, selbst wenn er sich noch so bemüht:
" Ich nehme als Beispiel die großen Glocken Gloriosa und Domenica, die sich vom Anschlag her sehr ähnlich sind. Die Gefahr besteht, dass man die Glocken nicht mehr unterscheiden kann - also haben wir die Domenika vom Winkel her etwas heruntergeholt und die Geschwindigkeit der Anschläge erhöht."
Man spürt, die Sache ist kompliziert und man bedarf der erhöhten Fachkenntnisse. Doch Dekan Gohl, Intonierer, Münsterpfarrerin, Dombauhüttendirektorin, alle sind sich einig in der Karwoche: Es wird klappen. Man hat alles durchprobiert, genug kontrolliert und geübt, die Statik stimmt, die Elektronik, die Leute von der Münsterbauhütte gaben ihre Plazet, die gläubigen Protestanten Ulms haben ihre Glocken wieder. Seit heute früh erschallen sie wieder in vollem feierlichen Klang.