Regelmäßiger Alkoholkonsum schädigt nicht nur viele Organe im tierischen und menschlichen Körper, sondern macht auch abhängig. In der freien Wildbahn gibt es jedoch Tiere, denen das anscheinend nichts ausmacht, etwa die ägyptischen Fledermäuse, die sich ausschließlich von reifen Früchten ernähren. Melonen, Äpfel oder Trauben enthalten viel Alkohol, der sich durch den hohen Zuckeranteil über die Gärung gebildet hat, sagt Francisco Sanchez von der Negev Universität in Israel.
"Die Tiere konsumieren täglich Alkohol. Wie schaffen sie es, dass sie nicht abhängig werden und ihnen das giftige Ethanol nicht zusetzt? Sie sind anscheinend in der Lage, die Schwelle, bei der ein Nahrungsmittel plötzlich schädlich wird, nicht zu überschreiten. Hinzu kommt, dass sie dann solche Nahrung fressen, die dem Alkohol entgegenwirkt."
Der Forscher vermutete, dass die Tiere ihr Fressverhalten ändern, sobald ihr Körper eine gewisse Alkoholmenge enthält. Da sich die Fledermäuse nur von Obst ernähren, lag die Vermutung nahe, dass sie den Zucker in anderen Früchten nutzen, um die Alkoholwirkung zu kompensieren. Solche Zucker sind neben dem normalen Fruchtzucker Fruktose auch der Traubenzucker Glukose und der Zweifachzucker Saccharose, der aus je einem Molekül Fruktose und Glukose besteht. Um herauszufinden, ob und wie diese Zucker dem Alkohol entgegenwirken, fing Francisco Sanchez mit seinen Kollegen einige Exemplare und nahm sie mit ins Labor.
"Ich habe dann einzelnen Tiere einen Mix aus Zucker, einprozentigem Ethanol und Wasser zum Fressen gegeben. Anschließend habe ich in verschiedenen Zeitintervallen die Alkoholkonzentration in ihrem Atem gemessen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie bei einer Polizeikontrolle, bei der festgestellt wird, ob jemand betrunken ist oder nicht."
Diese Prozedur wiederholte er mehrmals, immer in einer Kombination der drei Zucker. Frühere Studien bei Menschen und Mäusen hatten gezeigt, dass Fruktose am besten Alkohol im Blut reduzieren kann. Diese Vermutung bestätigte sich auch bei den Fledermäusen. Im zweiten Versuch konnten sich die Tiere dann den Zucker aussuchen, den sie am liebsten fressen mochten.
"Überraschenderweise bevorzugten die Tiere aber immer den Zucker Saccharose, egal ob sie vorher Alkohol bekommen hatten oder nicht. Das tatsächliche Verhalten der Tiere deckte sich also nicht mit unseren Vermutungen aus physiologischer Hinsicht. Das deutet darauf hin, dass die Fledermäuse nicht in der Lage sind, diesen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fruktose und der Reduzierung von Alkohol zu machen."
Das widerspricht aber nur bedingt den Erwartungen. Francisco Sanchez führt dieses Ergebnis darauf zurück, dass saccharosehaltige Früchte immer mit einem hohen Fruktosegehalt einhergehen. Dadurch senkt sich der Alkoholgehalt im Blut der Tiere, auch wenn die Fledermäuse eher Appetit auf den anderen Zucker haben. Fest steht auf jeden Fall, dass die Tiere, sobald sie zuviel Alkohol im Körper haben, der Trunkenheit entgegensteuern.
"Sie merken anscheinend, dass Alkohol nicht gut für sie ist und das wahrscheinlich aus gutem Grund. Fledermäuse fliegen - eine riskante Fortbewegung, die schnell in einem Unfall enden kann. Zudem sind sie angetrunken eine dankbare Beute für die vielen Falken, die es dort in Israel gibt. Sie haben anscheinend ein Gespür dafür, dass der Konsum bestimmter Früchte oder zu viele von ihnen eine Menge Ärger mit sich bringen kann."
Wann und wie genau die Fledermäuse registrieren, dass ihnen der Alkohol zusetzt, wissen die Forscher noch nicht. Fest steht nur, dass sie plötzlich ihr Fressverhalten ändern. Ein solches Verhalten ist bislang bei noch keinem anderen Lebewesen beobachtet worden. Sowohl Mäuse als auch Menschen konsumieren, trotz einsetzender körperlicher Einschränkungen, weiter und mehr Alkohol. Die Fledermäuse stoppen jedoch rechtzeitig: sie müssen im Gegensatz zu Mäusen und Menschen noch fliegen können.
"Die Tiere konsumieren täglich Alkohol. Wie schaffen sie es, dass sie nicht abhängig werden und ihnen das giftige Ethanol nicht zusetzt? Sie sind anscheinend in der Lage, die Schwelle, bei der ein Nahrungsmittel plötzlich schädlich wird, nicht zu überschreiten. Hinzu kommt, dass sie dann solche Nahrung fressen, die dem Alkohol entgegenwirkt."
Der Forscher vermutete, dass die Tiere ihr Fressverhalten ändern, sobald ihr Körper eine gewisse Alkoholmenge enthält. Da sich die Fledermäuse nur von Obst ernähren, lag die Vermutung nahe, dass sie den Zucker in anderen Früchten nutzen, um die Alkoholwirkung zu kompensieren. Solche Zucker sind neben dem normalen Fruchtzucker Fruktose auch der Traubenzucker Glukose und der Zweifachzucker Saccharose, der aus je einem Molekül Fruktose und Glukose besteht. Um herauszufinden, ob und wie diese Zucker dem Alkohol entgegenwirken, fing Francisco Sanchez mit seinen Kollegen einige Exemplare und nahm sie mit ins Labor.
"Ich habe dann einzelnen Tiere einen Mix aus Zucker, einprozentigem Ethanol und Wasser zum Fressen gegeben. Anschließend habe ich in verschiedenen Zeitintervallen die Alkoholkonzentration in ihrem Atem gemessen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie bei einer Polizeikontrolle, bei der festgestellt wird, ob jemand betrunken ist oder nicht."
Diese Prozedur wiederholte er mehrmals, immer in einer Kombination der drei Zucker. Frühere Studien bei Menschen und Mäusen hatten gezeigt, dass Fruktose am besten Alkohol im Blut reduzieren kann. Diese Vermutung bestätigte sich auch bei den Fledermäusen. Im zweiten Versuch konnten sich die Tiere dann den Zucker aussuchen, den sie am liebsten fressen mochten.
"Überraschenderweise bevorzugten die Tiere aber immer den Zucker Saccharose, egal ob sie vorher Alkohol bekommen hatten oder nicht. Das tatsächliche Verhalten der Tiere deckte sich also nicht mit unseren Vermutungen aus physiologischer Hinsicht. Das deutet darauf hin, dass die Fledermäuse nicht in der Lage sind, diesen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fruktose und der Reduzierung von Alkohol zu machen."
Das widerspricht aber nur bedingt den Erwartungen. Francisco Sanchez führt dieses Ergebnis darauf zurück, dass saccharosehaltige Früchte immer mit einem hohen Fruktosegehalt einhergehen. Dadurch senkt sich der Alkoholgehalt im Blut der Tiere, auch wenn die Fledermäuse eher Appetit auf den anderen Zucker haben. Fest steht auf jeden Fall, dass die Tiere, sobald sie zuviel Alkohol im Körper haben, der Trunkenheit entgegensteuern.
"Sie merken anscheinend, dass Alkohol nicht gut für sie ist und das wahrscheinlich aus gutem Grund. Fledermäuse fliegen - eine riskante Fortbewegung, die schnell in einem Unfall enden kann. Zudem sind sie angetrunken eine dankbare Beute für die vielen Falken, die es dort in Israel gibt. Sie haben anscheinend ein Gespür dafür, dass der Konsum bestimmter Früchte oder zu viele von ihnen eine Menge Ärger mit sich bringen kann."
Wann und wie genau die Fledermäuse registrieren, dass ihnen der Alkohol zusetzt, wissen die Forscher noch nicht. Fest steht nur, dass sie plötzlich ihr Fressverhalten ändern. Ein solches Verhalten ist bislang bei noch keinem anderen Lebewesen beobachtet worden. Sowohl Mäuse als auch Menschen konsumieren, trotz einsetzender körperlicher Einschränkungen, weiter und mehr Alkohol. Die Fledermäuse stoppen jedoch rechtzeitig: sie müssen im Gegensatz zu Mäusen und Menschen noch fliegen können.