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Superkontinent

Geologie. - Ein blauer Planet schwebt im All - die Erde, in 200 Millionen Jahren. Alle Kontinente haben sich zu einem einzigen vereint - zu einem Superkontinent. Dann haben es die Kräfte im Erdinneren wieder einmal geschafft und in diesem unendlich langsamen Reigen alle Landmassen zusammengeschoben, so, wie es etwa alle halbe Milliarde Jahre passiert.

Von Dagmar Röhrlich | 19.10.2008
    Novopangäa heißt dieses Gebilde der Zukunft, neues All-Land. Heute können wir mit Supercomputern berechnen, dass sich dieser Superkontinent im Osten des Pazifiks befinden wird, und dass er entsteht, weil zuerst Eurasien und Afrika kollidiert sind und sich danach auch noch die beiden Amerikas dazu gesellen. Der Pazifik ist dann Geschichte - jedenfalls, wenn sich an den Tendenzen nichts ändert, die wir derzeit mit Hilfe von Satelliten messen.

    Die Geologen schauen weit in die Zukunft. Dabei ist es noch keine 100 Jahre her, dass Wissenschaftler begonnen haben, die Funktion der Erde zu verstehen. Und über die plaudert der britische Wissenschaftsjournalist Ted Nield in seinem Buch "Superkontinente". Es geht um eine Maschine namens Plattentektonik, die tief unter unseren Füßen arbeitet und dafür sorgt, dass der Planet in Bewegung bleibt.

    Um seine Geschichte zu erzählen, taucht Ted Nield nicht nur tief in die Geschichte unseres Planeten, sondern auch tief in die Geschichte der Geologie ein. Er erzählt von großen Wissenschaftlern wie Charles Lyell, Eduard Suess oder Alfred Wegener - und würzt das Ganze mit ein paar bizarren Persönlichkeiten wie der exzentrischen Weltreisenden Helena Petrovna Hahn mit ihrem Traumkontinent Lemuria. Ein kurzweiliges Buch - über eine lange Geschichte.

    Ted Nield: Superkontinent. Das geheime Leben unseres Planeten: Eine abenteuerliche Reise durch die Erdgeschichte
    ISBN: 978-3-88-897526-4
    Verlag Antje Kunstmann, 287 Seiten, Preis: € 19,90