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Supernova 2006gy

Vor einem Jahr entdeckte man mit einem kleinen Teleskop am McDonald Observatory in West Texas einen neuen Lichtpunkt in einer anderen Galaxie - einen explodierenden Stern - eine Supernova.

Von Damond Benningfield |
    Die 2006gy genannte Supernova hatte man durch eine automatische Suchaktion unter Leitung des Doktoranden Robert Quimby gefunden. Astronomen auf der ganzen Welt richteten ihre Boden- und Weltraumteleskope auf den Stern. 2006gy war ein brillanter Kauz. Im Maximum war die Supernova vielfach heller als jede bisher beobachtete. Es dauerte länger, bis sie den hellsten Punkt erreicht hatte - und sie verblasste auch langsamer.

    Der texanische Astronom J. Craig Wheeler erkannte, dass 2006gy einer so genannten Paar-Instabilitäts-Supernova entspricht, die man in einer Theorie in den 60er Jahren voraus gesagt hatte. Nach dieser Theorie muss der Stern mindestens 130 Sonnenmassen haben, damit es zu einer derartigen Supernova kommen kann. Solche Giganten könnten im frühen Universum häufig vorgekommen sein. Heute sind sie dagegen sehr selten.

    Im Kern derartig massereicher Sterne ist die Gammastrahlung so energiereich, dass es zur Paarerzeugung kommt. Dabei entstehen gewaltige Mengen an Elektronen und deren Antiteilchen, den Positronen. Da die Paarerzeugung den Strahlungsdruck auf die äußeren Sternschichten verringert, fallen die auf den Kern und erhöhen dort den Druck. Dadurch heizt sich der Kern soweit auf, dass thermonukleare Kernreaktionen zünden und den Stern zerreißen.

    Sollte sich dieses Modell bestätigen, dann könnten wir etwas gesehen haben, das es im frühen Universum häufig gegeben hat: den brillanten Tod eines sehr massereichen Sterns.