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Superscharf und superdünn

Ich bin jetzt in der Halle 11.2 bei LG und ganz nah herangegangen, an den nur vier Millimeter dünnen Oled Bildschirm. Die ungewöhnliche Bildschärfe und die Helligkeit, im Gegensatz zu LC-Displays beruht auf der ganz anderen Technik. In organischen Displays, wie hier leuchten Millionen winziger Dioden.

Von Wolfgang Noelke | 01.09.2012
    Wenn ein Bild schwarz wird, gehen die hier einfach aus, während normale LC- Displays einen gleichmäßig leuchtenden Hintergrund brauchen. Wenn ein LCD Bild schwarz werden soll, werden die über der Leuchtschicht liegenden Kristalle lichtundurchlässig. Unter diesen lichtundurchlässigen Kristallen leuchtet es aber trotzdem mit voller Kraft weiter, so dass immer noch ein bisschen Licht durchschimmert. Deswegen wirkt ein Oled viel schärfer und kontrastreicher, denn hier geht das Licht ja richtig aus.

    Weil selbstleuchtende Dioden ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen, können Oled-Bildschirme sehr flach gebaut werden. Die Bildschirmdiagonale ist hier 1,40 Meter und weil er so dünn ist, könnte man mit dem Bildschirm theoretisch die Wand tapezieren, wenn das Teil nicht 7 Kilo wiegen würde. Oleds hatten aber bislang ein Problem: Sehr eng nebeneinander liegende, selbst leuchtende Pixel erzeugen Wärme und Wärme, in einem organischen Material bedeutet Alterung. LG hat das jetzt gelöst, mit so genannten weißen Pixeln, die gleichmäßig im Display verteilt sind und für Kühlung sorgen. Jetzt will der Hersteller mit gutem Gewissen Bildschirme aus organische Dioden herstellen. Was die einmal kosten, wollte mir hier niemand sagen.