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Surfst du nur oder liest du noch?

Die "Herr der Ringe"-Trilogie, "Harry Potter" in sieben Bänden oder die Gesamtausgabe von Kafka: Bücherstapel unterm Arm auf dem Weg in die Uni oder der Wälzer am Strand war gestern. Heute kann man alles per Tablet-PC lesen. Wenn man denn liest. Denn das Leseverhalten hat sich mit den digitalen Medien stark verändert.

Moderation: Andreas Stopp |
    Ein Lieblingsbuch zu haben, sich in eine Geschichte zu vertiefen, sie quasi zu "verschlingen", um dabei die Realität kurz auszublenden oder um sein Wissen zu komplettieren - wer kennt das nicht? Wer hat sich dem ungehemmten Genuss des Bücherlesens nicht schon einmal ganz hingegeben?

    Quer durch alle Generationen wird dieses Hobby heutzutage von vielen Leseratten geteilt. Bei den Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren ist laut einer Studie des Medienpädagogischer Forschungsverband SüdWest der Anteil der Leser sogar leicht angestiegen, auf immerhin 44 Prozent.

    Das gedruckte Buch gehört unbestritten zu den ältesten und weitverbreitesten Kulturmedien. Und doch: Seine Zukunft ist ungewiss. Die digitalen Medien sind weiter auf dem Vormarsch. Und die Konkurrenzangebote aus dem Internet sind zahlreich: Warum noch auf Bücher zurückgreifen, wenn man sich Informationen und Unterhaltungsangebote auch schnell im Internet besorgen kann? Oder man sich den neuesten Roman ganz en passant als E-Book auf den Tablet-PC lädt, den man sowieso immer bei sich hat?

    Der Buchmarkt reagiert darauf und verändert sich: Neue Phänomene wie das "self- publishing" direkt über das Internet bereiten nicht nur den alteingesessenen Verlagen Kopfzerbrechen sondern ändern auch das Leseverhalten ganz allgemein.

    Geht die Ära des gedruckten Buches womöglich zu Ende? Und wenn ja: Was bedeutet das für uns? Brauchen wir Bücher überhaupt noch? Wird schon bald nur noch "surfen" angesagt sein und der gute alte Bücherleser zum Auslaufmodell?

    Darüber möchten wir mit Ihnen und unseren Gästen diskutieren: Rufen Sie uns an unter der Nummer: 00800 44644464 oder schreiben Sie uns unterlebenszeit@dradio.de und erzählen Sie uns, was Sie mit Büchern und dem Lesen verbindet und ob internetgestütztes Lesen für Sie eine Alternative ist oder eine Ergänzung.

    Unsere Gäste:

    - Alexandra Sender, Geschäftsführerin der "Stiftung Buchkunst"
    - Banafshe Sadeghi, Schülerin und leidenschaftliche Leserin
    - Prof. Peter Vorderer, Professor für Medien - und Kommunikationswissenschaften an der Universität Mannheim
    - Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Deutschen Börsenvereins
    - David Gray, Journalist und self-publishing-Autor

    Lesetipps finden Sie beim Deutschlandfunk im Büchermarkt
    und unter Kritik bei Deutschlandradio Kultur.