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Kuss-Skandal
Suspendierter Verbandschef Rubiales will sich mit Video entlasten

Wegen des Vorwurfs sexuell übergriffigen Verhaltens ist der Präsident des spanischen Fußballverbands Rubiales von der FIFA suspendiert worden. Doch Rubiales sieht sich als Opfer einer Kampagne und versucht seine Version nun mit einem Video aus dem Teambus zu stützen.

    Der suspendierte Chef des spanischen Fußball-Verbands, Luis Rubiales
    Der suspendierte Chef des spanischen Fußball-Verbands, Luis Rubiales. (IMAGO / Pacific Press Agency / Hugo Ortuño)
    Das Video habe Rubiales der FIFA zukommen lassen, berichtet die spanische Digitalzeitung "El Español". Das Portal veröffentlichte ebenso wie andere spanische Medien einen Videoclip. Er zeigt die Spielerinnen in einer ausgelassenen Stimmung, lachend im Teambus nach dem Gewinn des WM-Titels. Jennifer Hermoso schildert darin laut "El Español": "Er war bewegt und so. Er kommt und fasst mich so an." Mehrere Spielerinnen rufen unter anderem "Kuss, Kuss" und skandieren beim Auftreten von Hermoso "Presi, Presi." Rubiales hatte Hermoso bei der Siegerehrung zunächst den Kopf mit beiden Händen fixiert und sie dann, so sagt sie, gegen ihren Willen auf den Mund geküsst.
    Nicht überliefert in dem veröffentlichten Video ist, dass Hermoso von einem einvernehmlichen Handeln spricht. Das behauptet Rubiales weiterhin. Hermoso hatte nach dem Vorfall erklärt, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe".
    Die FIFA hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Auch der spanische Sportgerichtshof Tad beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall. Rubiales weigert sich bislang, als Präsident des Nationalverbandes RFEF zurückzutreten, obwohl das auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wird.