
Alle zehn bei Symchronschwimm-Wettbewerben teilnehmenden Nationen haben in Paris für den Team-Wettbewerb ausschließlich Frauen nominiert. Die französische Schwimmerin Christina Marmet fragte in der Fachzeitschrift "Inside Synchro": "Schämen wir uns nicht ein bisschen?" - Bei der neuen Teildisziplin Acrobatic Routine könnte ein Mann durch etwa bessere Hebefiguren durchaus ein Gewinn sein, in der technischen Kür und freien Kür ist jedoch nach Einschätzung der Verbände bisher das Gegenteil der Fall. Da ein Wechsel im Team in den Disziplinen nur bei einem Krankheitsfall möglich ist, wollten die Teams dieses Risiko offenbar nicht eingehen.
Wenn ein einzelner Mann im Team ins Wasser steigt, würden auch die Wertungsrichter vor allem auf ihn schauen, erklärte Bundeshonorartrainerin Stephanie Marx im Verbandsmagazin "Swim & More". Wenn der Mann dann auch erst mal einen Fehler mache, blieben die Blicke erst recht bei ihm. Dies erhöhe die Gefahr des Punktabzugs, da selbst die besten männlichen Synchronschwimmer noch nicht die Qualität ihrer weiblichen Kolleginnen hätten. "Viele sind Quereinsteiger, die den Sport aus Leidenschaft und oft mit Eigenfinanzierung betreiben", so Marx.
Deutscher Synchronschwimmer Frithjof Seidel hofft auf Richtungsänderung 2028
Deswegen verzichteten auch Italien und die USA auf eine Olympia-Nominierung für ihre guten Synchronschwimmer Giorgio Minisini beziehungsweise Bill May. Der deutsche Synchron-Schwimmer Frithjof Seidel kommentierte: "Das IOC wollte einen Kompromiss, aber das ist nicht optimal gelaufen." Seidel ist im Synchronschwimmen schon bei einer WM angetreten und hat bei der EM in diesem Jahr Gold mit dem deutschen Team in der Acrobatic Routine gewonnen. Er hofft nun auf eine Richtungsänderung bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles.
Das deutsche Team ist bei den Synchronschwimm-Wettbewerben in diesem Jahr nicht dabei, weil es sich nicht qualifiziert hatte.
Diese Nachricht wurde am 07.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.