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Syrien
Kanada beendet Luftangriffe gegen den IS

Kanada will seine Kampfflugzeuge aus Syrien und dem Irak abziehen. Das hat der künftige Ministerpräsident Justin Trudeau angekündigt und setzt damit ein Wahlversprechen um. Um Zwischenfälle im syrischen Luftraum zu verhindern, wollen sich die USA und Russland in Zukunft militärisch absprechen.

21.10.2015
    US-Kampfjets
    US-Kampfjets nach einem Einsatz im syrischen Luftraum (dpa/picture-alliance/ Shawn Nickel)
    In einer Pressekonferenz erklärte Justin Trudeau am Dienstagabend, er habe US-Präsident Barack Obama telefonisch von seiner Entscheidung unterrichtet und klar gemacht, dass er sich an sein Versprechen aus dem Wahlkampf halten und die Flugzeuge abziehen werde. Einen Zeitpunkt für den Abzug der Kampfjets nannte er nach Angaben des Senders CBC nicht. Das Land hatte sich bisher mit einigen CF-18 Hornet-Bombern an der internationalen und von den USA geführten Koalition gegen den "Islamischen Staat" beteiligt. Am Kampf gegen den IS wolle Kanada weiter teilnehmen, betonte Trudeau.
    Russland und USA einigen sich auf militärische Absprachen
    Unterdessen haben sich die USA und Russland in einem schriftlichen Memorandum auf direkte militärische Absprachen geeinigt, um Zwischenfälle im Luftraum über Syrien zu vermeiden. Ein Teil der Einigung sei unter anderem ein sicherer Abstand zwischen Flugzeugen und Drohnen, sagte Pentagonsprecher Peter Cook am Dienstag in Washington. Konkrete Entfernungen nannte er nicht. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem wichtigen Schritt. Das Dokument sei jedoch auf Bitten der Russen nicht veröffentlicht worden.
    Der russische Generalmajor Igor Konaschenkow sagte in Moskau, der Text sei präzise abgestimmt worden. "Wir hoffen, dass dieses Dokument für die Luftstreitkräfte aller Länder der Anti-IS-Koalition gelten wird. Die USA haben sich verpflichtet, die Regeln an alle ihre Partner weiterzugeben, die in Syrien operieren", erklärte der Offizier nach Angaben der Agentur Interfax.
    Luftangriffe gegen IS seit 2014
    Eine von den USA geführte Koalition fliegt seit 2014 in Syrien Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Seit Ende September beschießen auch russische Kampfflugzeuge Ziele in dem Bürgerkriegsland - allerdings außerhalb der internationalen Koalition und, wie Kritiker bemängeln, nicht ausschließlich gegen den IS gerichtet.
    (cc/jan/am)