Nahost
Syriens Übergangspräsident al-Scharaa in USA eingetroffen

Der syrische Übergangspräsident al-Scharaa ist in den USA eingetroffen. Es ist der erste offizielle Besuch eines syrischen Staatschefs seit 80 Jahren. Morgen trifft al-Scharaa in Washington Präsident Trump. Bei dem Gespräch soll es um finanzielle Unterstützung beim Wiederaufbau Syriens gehen. Weitere Themen sind der Aufbau einer amerikanischen Militärpräsenz in Syrien und der Kampf gegen die Terrormiliz IS.

    Das Bild zeigt den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed Al-Scharaa neben der Flagge Syriens.
    Ahmed Al-Scharaa ist seit Ende Januar 2025 Übergangspräsident Syriens. (imago / AA / Florian Gaertner)
    So soll Syrien der von den USA angeführten Koalition gegen den Islamischen Staat beitreten. Gestern haben syrische Sicherheitskräfte nach Regierungsangaben einen großangelegten Schlag gegen den IS durchgeführt. Bei Dutzenden Razzien im ganzen Land seien rund 70 Personen festgenommen sowie Sprengstoff und Waffen beschlagnahmt worden, teilte das Innenministerium in Damaskus mit.
    Die US-Regierung plant nach Diplomatenangaben außerdem den Aufbau eines Luftwaffenstützpunkts in der Nähe von Damaskus. Er solle dazu dienen, humanitäre Hilfe zu koordinieren und die Entwicklungen zwischen Syrien und Israel zu beobachten, hieß es.
    Al-Scharaa wiederum erhofft sich finanzielle Zusagen für den Wiederaufbau seines vom 13-jährigen Bürgerkrieg zerstörten Landes. Die Weltbank hat die Kosten dafür im Oktober auf fast 190 Milliarden Euro beziffert.

    Sanktionen gegen al-Sharaa aufgehoben

    Im Vorfeld seines USA-Besuchs hatten nach den Vereinten Nationen auch die USA ihre Sanktionen gegen al-Scharaa aufgehoben. Er stand bisher auf einer Terrorliste, weil seine HTS-Miliz aus einem Ableger von Al Kaida enstanden ist. Die HTS gilt zwar weiter als islamistisch, hat aber mit dem Terrornetzwerk gebrochen.
    Das US-Außenministerium lobte die Fortschritte, die Syrien seit dem Sturz von Baschar al-Assad gemacht habe. Al-Scharaa steht aber auch in der Kritik, weil es nach seiner Machtübernahme immer wieder zu Attacken auf ethnische oder religiöse Minderheiten gekommen ist.
    Diese Nachricht wurde am 09.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.