Mittwoch, 08. Mai 2024

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Tag und Nacht auf dem Mond

Auf seiner Bahn über den südlichen Himmel hat der fast volle Mond heute nacht einen Begleiter: Spica, den hellsten Stern in der Jungfrau. In den Abendstunden funkelt Spica rechts unterhalb des Mondes - in den frühen Morgenstunden direkt unterhalb.

Damond Benningfield | 05.05.2001
    Montag am frühen Nachmittag erreicht der Mond seine Vollmondphase. Dann trifft Sonnenlicht auf die gesamte Mondhalbkugel, die der Erde zugewandt ist.

    Heute nacht wirkt der Mond noch so, als hätte jemand eine schmale Scheibe abgeschnitten. Dieser kleine Bereich liegt im eigenen Schatten des Mondes. Da ist es also noch Nacht, wie sie seit fast zwei Wochen herrschte.

    Einmal in vier Wochen dreht sich der Mond um seine eigene Achse. Ein Mondtag - die Zeit von einem Mittag zum nächsten - dauert also etwa vier Erdenwochen. Ein bestimmter Punkt auf dem Mond sieht also zwei Wochen ununterbrochen Tageslicht - gefolgt von zwei Wochen Nacht.

    Die Nacht auf der erdzugewandten Mondseite ist selten vollkommen dunkel. So wie das Mondlicht die Nacht hier auf der Erde erhellt, beleuchtet auch der Erdschein die Mondnacht. Bei einer Mondsichel können Sie den Erdschein gut erkennen. Durch ihn können Sie auch den vom Sonnenlicht nicht beleuchteten Teil des Mondes erkennen.

    Könnten Sie jetzt auf der zur Erde gewandten Mondseite stehen, würde unser Planet wie eine schmale Sichel aussehen - also genau entgegengesetzt, wie wir den Mond sehen. Bei Vollmond am Montag würden Sie die Erde überhaupt nicht sehen. Sie wäre "neu" - verloren im Glanz der Sonne. Doch zwei Wochen später, wenn wir auf der Erde den Neumond erleben, wäre die Erde aus der Sicht des Mondes voll und würde etwa 70mal heller als der Vollmond bei uns strahlen.