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Tage auf zwei Planeten

Eines der Hauptcharakteristiken eines Planeten ist seine Umdrehungsgeschwindigkeit - also seine Tageslänge. Das ist nicht immer leicht zu messen. Einige Planeten haben keine markanten Merkmale, an denen Wissenschaftler sich orientieren können.

Von Damond Benningfield |
    Zwei Beispiele sehen Sie heute Abend nahe am Mond die Planeten Saturn und Venus. Venus strahlt knapp rechts unterhalb vom Mond - Saturn etwas weiter entfernt links oberhalb.

    Eingehüllt in eine dichte Wolkendecke können wir die Venusoberfläche nicht sehen. Erst zu Beginn der sechziger Jahre konnten Astronomen ihre Umdrehungsgeschwindigkeit bestimmen. Sie ließen Radiowellen von ihrer Oberfläche reflektieren. Diese wirkten wie ein Polizeiradargerät, das die genaue Bewegung des Objekt erfasst. Erst jetzt wusste man, dass sich die Venus langsam dreht - und im Vergleich zu den anderen Planeten in die entgegen gesetzte Richtung.

    Noch schwerer ist es, einen Saturntag zu messen. Der Planet hat keine feste Oberfläche. Er ist ein Gasplanet. Die Wolken in seiner dichten oberen Atmosphäre rasen so schnell, dass man nicht ableiten kann, wie schnell sich das der Planet selbst dreht.

    Deshalb verließen sich Forscher auf Saturns Magnetfeld, um die Tageslänge auf dem Saturn zu bestimmen. Von einem bestimmten Punkt im All betrachtet, schwankt die Stärke des Magnetfeldes leicht, während Saturn sich dreht. Genaueste Messungen dieser Schwankungen sollten die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten enthüllen.