Afghanistan
Taliban weisen Kritik an neuen Gesetzen zurück

Das islamistische Taliban-Regime in Afghanistan hat die internationale Kritik an den neuen Gesetzen für Frauen zurückgewiesen.

    Eine verschleierte Frau geht am 12. August 2022 in Bamian, Afghanistan, an einem Wandgemälde vorbei, das die Rechte von Frauen und Kindern in Afghanistan einfordert.
    Viele Frauen fühlen sich in Afghanistan wie im Gefängnis. Wandgemälde für Frauen- und Kinderrechte in Bamian, Afghanistan. (Getty Images / Nava Jamshidi)
    Ein Sprecher sagte in Kabul, es sei ein Zeichen von Arroganz, die Regelungen ohne ein Verständnis des islamischen Rechts abzulehnen. Die Bedenken aus dem Ausland würden nicht verhindern, dass die Taliban die islamische Scharia durchsetzten. Das Islamische Emirat hatte in der vergangenen Woche neue Sitten- und Tugendgesetze erlassen. Sie verbieten Frauen in Afghanistan unter anderem, in der Öffentlichkeit zu sprechen oder ihr Gesicht zu zeigen.
    Die EU hatte das Regime aufgefordert, die Regelungen zurückzunehmen. Sie stellten ein weiteres Hindernis für die Normalisierung der Beziehungen und die Anerkennung der Taliban durch die internationale Gemeinschaft dar, erklärte der EU-Außenbeauftragte Borrell. Die Leiterin der zuständigen UNO-Mission, Otunbajewa, sagte, die neuen Gesetze stellten eine „beunruhigende Vision“ für die Zukunft Afghanistans dar.
    Diese Nachricht wurde am 27.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.