Mittwoch, 15. Mai 2024

Schlichtung
Tariflösung für Lufthansa-Bodenpersonal gefunden

Der Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals ist beigelegt. Nach einer erfolgreichen Schlichtung haben sich Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi auf Grundzüge eines Tarifvertrags für die rund 25.000 Beschäftigten geeinigt. Damit sind drohende Streiks dieser Beschäftigtengruppe über die Osterferien abgewendet.

16.04.2024
    Frankfurt am Main, Flughafen. Bodenpersonal auf hydraulischer Hebebühne bei Wartung einer Lufthansa Passagiermaschine A 340 - 600.
    Bodenpersonal und Lufthansa einigen sich im Tarifstreit. (Archivbild) (picture alliance/imageBROKER/Hartmut Schmidt)
    "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Schlichtung», sagte Verdi-Verhandlungsführer Reschinsky. Der Personalvorstand der Lufthansa, Niggemann, sagte, man sei zufrieden. Auf den Konzern kämen aber hohe Investitionen zu. Von Seiten der Gewerkschaft hieß es, am Donnerstag werde mit der Arbeitgeberseite über die weiteren Details und die "Ausgestaltung eines Eckpunktepapiers" gesprochen. Dann müsse noch in den Gewerkschaftsgremien und in einer Mitgliederbefragung über das Ergebnis befunden werden.
    Beide Seiten hatten seit Montag unter der Moderation der Schlichter - Thüringens Ministerpräsident Ramelow (Die Linke) und der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Weise - hinter verschlossenen Türen verhandelt. Ziel war es, unbefristete Streiks über die Osterferien zu vermeiden.
    Die Gewerkschaft hatte für die rund 25.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Geld verlangt, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten 10 Prozent angeboten hatte. Verdi hat beim Bodenpersonal bereits fünf Warnstreikrunden organisiert, in deren Folge Hunderte Flüge ausfielen. 
    Allerdings gibt es im Luftverkehr noch mehrere weitere Tarifkonflikte. So wurde jüngst im Tarifstreit für die Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsdienstleister an den deutschen Flughäfen eine Schlichtung vereinbart. Sie soll unter Leitung des früheren Bremer Finanz-Staatsrats Lühr (SPD) am Freitag, 5. April, beginnen. Auch die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa haben bereits für höhere Gehälter gestreikt, ohne dass sich bislang eine Lösung abgezeichnet hat. Zudem verlangen Piloten und Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Discover eine Erst-Tarifierung der noch jungen Fluggesellschaft. 
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.