
Der Politiker, der seit mehreren Jahren in Haft saß, litt seit langem an Atembeschwerden, Bluthochdruck und Diabetes. Seine Angehörigen forderten deswegen wiederholt seine Freilassung.
Asis, Angehöriger der christlichen Minderheit im Irak, hatte jahrzehntelang führende Positionen inne. Von 1979 bis 2001 war er Außenminister, von 1983 bis 2003 stellvertretender Ministerpräsident. Nach der US-Invasion des Irak 2003 wurde er gesucht und stellte sich den amerikanischen Truppen.
Hinrichtung entgangen
Asis stand mehrfach vor Gericht. Der wortgewandte Politiker wurde 2009 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im August desselben Jahres folgten sieben weitere Jahre wegen der Verfolgung irakischer Kurden in den 80er-Jahren. Im Oktober 2010 wurde er wegen der Unterdrückung schiitischer Parteien in den 80er-Jahren zum Tod verurteilt. Im Gegensatz zu
Saddam entging er aber der Hinrichtung, weil der Präsident das Urteil nicht unterzeichnete. Die katholischen Bischöfe im Irak und auch der Vatikan wandten sich gegen eine Vollstreckung.
Saddam entging er aber der Hinrichtung, weil der Präsident das Urteil nicht unterzeichnete. Die katholischen Bischöfe im Irak und auch der Vatikan wandten sich gegen eine Vollstreckung.
Asis wurde am 28. April 1936 nahe der nördlichen Stadt Mossul im Kurdengebiet geboren. Ursprünglich trug er den Namen Michail Juhanna, wählte aber später seinen arabischen Namen, wohl um sich der muslimischen Bevölkerungsmehrheit anzupassen. Als junger Mann schloss sich der Sohn eines Kellners der Baath-Partei an, in der auch Saddam Hussein tätig war. Asis wurde Journalist und Jurist und reüssiert mit seinem freundlichen Auftreten und guten Englischkenntnissen.