Die Marine ist der Stolz des Deutschen Reiches. Stapelläufe sind eine Massenattraktion, die Hochseeflotte ist Ausdruck des deutschen Weltmachtstrebens. Und ihr oberster Fan ist Kaiser Wilhelm II., der am 3. Juli 1900 verkündet:
"Der Ozean ist unentbehrlich für Deutschlands Größe. Aber der Ozean beweist auch, dass auf ihm ohne Deutschland und ohne den deutschen Kaiser keine große Entscheidung mehr fallen darf. Geschähe das, wäre es ein für alle Male mit der Weltmachtstellung des deutschen Volkes vorbei."
1897 ernennt der Kaiser Alfred von Tirpitz zum Staatssekretär im Reichsmarineamt und beauftragt ihn mit dem Aufbau einer Kriegsflotte. Tirpitz bringt die sechstgrößte Kriegsmarine der Welt an die zweite Position. Dass man damit die größte Seemacht - das britische Empire - provoziert, nimmt Tirpitz in Kauf, wie er 1918 rückschauend erklärt.
"Unsere wirtschaftliche Entwicklung ging in den letzten Jahrzehnten mit Riesenschritten vorwärts. Darin lag der Stein des Anstoßes für England, und umso stärker, je mehr seine Trustmagnaten die ganze Welt als die Zitrone betrachten, die auszupressen sie das ganze Monopol hätten."
Tirpitz zufolge soll die Marine England von einem Angriff abschrecken, doch das Resultat der deutschen Flottenpolitik ist, dass die Briten 1914 gegen Deutschland in den Krieg ziehen.
In den ersten beiden Kriegsjahren wagt die Admiralität kaum, gegen die übermächtige britische Flotte auszulaufen, obwohl die Engländer mit einer Seeblockade Deutschland vom Welthandel abschneiden. Erst als der Kaiser 1916 Reinhard Scheer zum Chef der Hochseestreitkräfte ernennt, wird die Strategie offensiver. Scheer will mit vereinzelten Überraschungsattacken die britische Marine schwächen.
Mit diesem Ziel sticht die Hochseeflotte Ende Mai 1916 in Richtung Skagerrak an der norwegischen Südküste in See. Doch die Engländer haben die deutschen Funkcodes entschlüsselt und setzen ihre gesamte Kriegsmarine in Bewegung. Am 31. Mai 1916 stoßen die Aufklärungsgeschwader beider Flotten durch Zufall aufeinander. Weder die Briten noch die Deutschen ahnen, dass dies der Auftakt zur größten Seeschlacht aller Zeiten ist.
Um 15.48 Uhr eröffnen die Deutschen das Feuer und versenken gleich zwei britische Schlachtkreuzer. Die englischen Schiffe ziehen sich zurück und locken die Deutschen in Richtung der Hauptstreitmacht. Nun geraten die deutschen Schiffe unter Beschuss. Erst jetzt wird ihnen klar, dass sie die gesamte britische Flotte vor sich haben. Den hoffnungslos unterlegenen Deutschen droht die Vernichtung. Doch die Koordination der über 250 Schiffe auf See, die noch mit Flaggensignalen kommunizieren, verläuft chaotisch. In der unübersichtlichen Situation kann Admiral Scheer die kaiserliche Flotte in Sicherheit bringen.
In Deutschland feiert man die Schlacht als großen Sieg. Die Deutschen haben mehr britische Schlachtkreuzer versenkt als eigene verloren. Aber im Ergebnis hat die Schlacht die Überlegenheit der englischen Seemacht bewiesen. Ab jetzt setzen die Deutschen auf den uneingeschränkten U-Boot-Einsatz, was den Kriegseintritt der USA provoziert und damit den Krieg entscheidet. Die Hochseeflotte dagegen bleibt fortan im Hafen. Doch ausgerechnet während der Friedensverhandlungen 1918 beschließt die Admiralität, noch einmal gegen die Engländer auszulaufen. Admiral Scheer will, wie er schreibt. die Ehre der Marine retten.
"Es ist unmöglich, dass die Flotte alsdann in dem Endkampf, der einem Waffenstillstand vorausgeht, untätig bleibt. Sie muss eingesetzt werden. Wenn auch nicht zu erwarten ist, dass hierdurch der Lauf der Dinge eine entscheidende Wende erfährt, so ist es doch aus moralischen Gesichtspunkten Ehren- und Existenzfrage der Marine, im letzten Kampf ihr Äußerstes getan zu haben."
Doch die Matrosen rebellieren gegen die sinnlose Todesfahrt und setzen mit der Meuterei das Fanal für die Revolution. Die Hochseeflotte dagegen wird - damit sie den Briten nicht in die Hände fällt - am 21. Juni 1919 versenkt. Wilhelm II. soll geweint haben, als ihn die Nachricht im Exil erreichte. Seine geliebte Flotte war in vier Jahren Krieg insgesamt 18 Tage auf See.
"Der Ozean ist unentbehrlich für Deutschlands Größe. Aber der Ozean beweist auch, dass auf ihm ohne Deutschland und ohne den deutschen Kaiser keine große Entscheidung mehr fallen darf. Geschähe das, wäre es ein für alle Male mit der Weltmachtstellung des deutschen Volkes vorbei."
1897 ernennt der Kaiser Alfred von Tirpitz zum Staatssekretär im Reichsmarineamt und beauftragt ihn mit dem Aufbau einer Kriegsflotte. Tirpitz bringt die sechstgrößte Kriegsmarine der Welt an die zweite Position. Dass man damit die größte Seemacht - das britische Empire - provoziert, nimmt Tirpitz in Kauf, wie er 1918 rückschauend erklärt.
"Unsere wirtschaftliche Entwicklung ging in den letzten Jahrzehnten mit Riesenschritten vorwärts. Darin lag der Stein des Anstoßes für England, und umso stärker, je mehr seine Trustmagnaten die ganze Welt als die Zitrone betrachten, die auszupressen sie das ganze Monopol hätten."
Tirpitz zufolge soll die Marine England von einem Angriff abschrecken, doch das Resultat der deutschen Flottenpolitik ist, dass die Briten 1914 gegen Deutschland in den Krieg ziehen.
In den ersten beiden Kriegsjahren wagt die Admiralität kaum, gegen die übermächtige britische Flotte auszulaufen, obwohl die Engländer mit einer Seeblockade Deutschland vom Welthandel abschneiden. Erst als der Kaiser 1916 Reinhard Scheer zum Chef der Hochseestreitkräfte ernennt, wird die Strategie offensiver. Scheer will mit vereinzelten Überraschungsattacken die britische Marine schwächen.
Mit diesem Ziel sticht die Hochseeflotte Ende Mai 1916 in Richtung Skagerrak an der norwegischen Südküste in See. Doch die Engländer haben die deutschen Funkcodes entschlüsselt und setzen ihre gesamte Kriegsmarine in Bewegung. Am 31. Mai 1916 stoßen die Aufklärungsgeschwader beider Flotten durch Zufall aufeinander. Weder die Briten noch die Deutschen ahnen, dass dies der Auftakt zur größten Seeschlacht aller Zeiten ist.
Um 15.48 Uhr eröffnen die Deutschen das Feuer und versenken gleich zwei britische Schlachtkreuzer. Die englischen Schiffe ziehen sich zurück und locken die Deutschen in Richtung der Hauptstreitmacht. Nun geraten die deutschen Schiffe unter Beschuss. Erst jetzt wird ihnen klar, dass sie die gesamte britische Flotte vor sich haben. Den hoffnungslos unterlegenen Deutschen droht die Vernichtung. Doch die Koordination der über 250 Schiffe auf See, die noch mit Flaggensignalen kommunizieren, verläuft chaotisch. In der unübersichtlichen Situation kann Admiral Scheer die kaiserliche Flotte in Sicherheit bringen.
In Deutschland feiert man die Schlacht als großen Sieg. Die Deutschen haben mehr britische Schlachtkreuzer versenkt als eigene verloren. Aber im Ergebnis hat die Schlacht die Überlegenheit der englischen Seemacht bewiesen. Ab jetzt setzen die Deutschen auf den uneingeschränkten U-Boot-Einsatz, was den Kriegseintritt der USA provoziert und damit den Krieg entscheidet. Die Hochseeflotte dagegen bleibt fortan im Hafen. Doch ausgerechnet während der Friedensverhandlungen 1918 beschließt die Admiralität, noch einmal gegen die Engländer auszulaufen. Admiral Scheer will, wie er schreibt. die Ehre der Marine retten.
"Es ist unmöglich, dass die Flotte alsdann in dem Endkampf, der einem Waffenstillstand vorausgeht, untätig bleibt. Sie muss eingesetzt werden. Wenn auch nicht zu erwarten ist, dass hierdurch der Lauf der Dinge eine entscheidende Wende erfährt, so ist es doch aus moralischen Gesichtspunkten Ehren- und Existenzfrage der Marine, im letzten Kampf ihr Äußerstes getan zu haben."
Doch die Matrosen rebellieren gegen die sinnlose Todesfahrt und setzen mit der Meuterei das Fanal für die Revolution. Die Hochseeflotte dagegen wird - damit sie den Briten nicht in die Hände fällt - am 21. Juni 1919 versenkt. Wilhelm II. soll geweint haben, als ihn die Nachricht im Exil erreichte. Seine geliebte Flotte war in vier Jahren Krieg insgesamt 18 Tage auf See.