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Teilchenbeschleuniger

Gerät man in die Schusslinie eines scharf geschossenen Balls, so kann das ganz schön weh tun. Das wäre auch der Fall, wenn man von intensiver kosmischer Strahlung getroffen würde - von Partikeln, die mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durchs All rasen. Vermutlich stammen sie von supermassereichen Schwarzen Löchern.

Von Damond Benningfield |
    Ein Schwarzes Loch ist ein extrem dichtes Objekt mit einer so gewaltigen Schwerkraft, dass ihm nicht einmal Licht entfliehen kann. Supermassereiche Schwarze Löcher haben die millionen- oder gar milliardenfache Masse unserer Sonne. Sie wohnen in Zentren von Galaxien - so auch in dem unserer Milchstraße.

    Solche Schwarzen Löcher ziehen Gas aus dem sie umgebenden Raum an sich. Dabei erhitzt sich die Materie so sehr, dass die Atome auseinander gerissen werden. Es entsteht ein "Suppe" aus geladenen Teilchen. Starke Magnetfelder können diese Partikel ins All katapultieren.

    Eine neue Studie deutet darauf hin, dass das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße Materieteilchen in alle Richtungen schleudert. Stoßen sie mit anderen Teilchen zusammen, wird Gammastrahlung frei. Das könnte das beobachtete "Gammastrahlenglühen" im Herzen der Milchstraße verursachen.
    In einer anderen Studie fand man heraus: Noch massereichere Schwarze Löcher als das der Milchstraße können Teilchen auf noch höhere Energie beschleunigen und so die energiereichste uns bekannte Strahlung, die kosmische Strahlung, erzeugen. Diese Teilchen können mit nahezu Lichtgeschwindigkeit über Entfernungen von vielen Milliarden Lichtjahren durch das All rasen und immer noch mit großer Wucht aufprallen.