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Tennis
Hoffen auf das finale Duell

Bei den US Open in New York geht es bei den Damen auch um den Tennis-Thron. Die deutsche Angelique Kerber könnte Serena Williams aus den USA als Nummer 1 der Weltrangliste ablösen. Tim Brockmeier hat die Konkurrentinnen für den DLF beobachtet.

Tim Brockmeier im Gespräch mit Philipp May | 03.09.2016
    Angelique Kerber schlägt einen Ball bei den US Open in New York
    Angelique Kerber will an die Weltspitze (picture alliance / dpa Brian Hirschfeld)
    "Angelique Kerber macht einen unglaublich starken Eindruck, sie ist in New York richtig in der Spur", sagte Tennis-Experte Tim Brockmeier im Deutschlandfunk. Kerber habe sich bisher extrem fokussiert und in sich ruhend präsentiert, wenn sie auch in den ersten drei Runden nicht die stärksten Gegnerinnen gehabt habe.
    Im Zusammenhang mit Serena Williams sprach Brockmeier von einer "Wundertüte". Wegen Verletzungen habe sie seit ihrem Wimbledon-Sieg gegen Kerber nur wenige Matches bestreiten können und sei auch bei Olympia in Rio früh ausgeschieden. "Aber ihre ersten beiden Matches bei den US Open waren absolute Weltklasse. Sie scheint ihren Titel in ihrem Wohnzimmer nicht so einfach abzugeben wollen an Angelique Kerber."
    Top-Thema in US-Medien
    Der Kampf um die Weltspitze im Damen-Tennis beherrscht auch die Medien in den USA. Williams gelte als "absoluter Superstar" und dass sie ausgerechnet bei ihrem Heimat-Grand-Slam ihre Nummer 1 verlieren könnte, sei ein Riesenthema. "Alle hoffen, dass dieses Duell im Finale, Frau gegen Frau, ausgefochten wird."
    Der zweiten noch im Turnier befindlichen Deutschen, Laura Siegemund, die gegen Venus Williams antreten muss, räumt Brockmeier allerdings keine großen Chancen ein. Siegenmund spiele zwar bisher großartiges Tennis, sei aber grippegeschwächt und habe nicht die Möglichkeiten, der Nummer 6 der Welt, Venus Williams, Paroli zu bieten.
    Rückschlag für Talent Zverev
    Bereits in Runde 2 ist der deutsche Hoffnungsträger Alexander Zverev gescheitert. "Mein Eindruck ist, dass sein Trainer und sein Management ihm ein bisschen im Wege stehen", sagte Brockmeier über den 19 Jahre alten Deutschen. Man habe ihm in diesem Jahr unglaublich viele Turniere zu gemutet. "Das hat zu dem Eindruck geführt, dass er jetzt körperlich und mental erschöpft ist." Zverev bleibe einmal mehr hinter den Erwartungen zurück.
    Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.