Heutige Narkosegase sind vor allem Flurane, also entweder Fluorchlorkohlenwasserstoffe, die die Ozonschicht zerstören, oder Fluorkohlenwasserstoffe, die zum Treibhauseffekt beitragen. Außerdem stehen sie im Verdacht Schwangere sowie die Erbanlagen der Mitarbeiter zu schädigen. Verabreicht werden diese Narkosegase gemeinsam mit Lachgas, das sowohl Ozon zerstört, als auch zum Treibhauseffekt beiträgt
Das was der Patient mitkriegt, das ist die Spritze. Danach werden die Gase eingesetzt. Diese Spritzen dienen eigentlich nur zum schnellen Einschlafen. Danach wird die Narkose im allgemeinen aufrechterhalten mit Gasen. Diese Gase, wie auch die Spritzen, blockieren so genannte Rezeptoren im Gehirn. Es gibt so viele Millionen verschiedene Rezeptoren im Gehirn, aber keiner kann so genau sagen, welche Rezeptoren da alle dicht gemacht werden. Ganz genau geklärt ist es nicht..
... veranschaulicht Privatdozent Thomas Arzt von der Uniklinik Ulm. Da jährlich 40 Millionen Liter Narkosegase und vier Milliarden Liter Lachgas bei Narkosen frei gesetzt werden, ist ein umweltfreundlicherer Ersatz wünschenswert. Die Mitarbeiter der Abteilung Kardioanästhesiologie der Universitätsklinik Ulm haben sich mit dem Ersatzstoff Xenon beschäftigt:
Ein Grund ist, dass Xenon keine bisher bekannten Nebenwirkungen hat, sondern im Gegenteil sogar das Gehirn vor bestimmten schädigenden Einflüssen schützt. Und das Zweite ist, dass sämtliche bisher gebräuchlichen Narkosegase und auch die intravenösen Substanzen Umwelt und Arbeitsplatz gefährdend sind. Man muss sich vorstellen, dass die Beatmungsgeräte bestimmte Undichtigkeiten haben und damit der Anästhesist, der da acht Stunden am Tag sein ganzes Leben lang sitzt, atmet die dauernd mit ein. Das sind hochwirksame Medikamente. Was gesichert ist, dass es Frühgeburtlichkeit auslöst, möglicherweise Krebs auslösend ist und solche Dinge. Und das möchte man den Leuten heute einfach nicht mehr zumuten.
Xenon ist ein Edelgas und Bestandteil der Luft, also umweltneutral und auch für Schwangere ungefährlich. Allerdings ist in zehn Kubikmetern Luft nur ein Milliliter Xenon enthalten. Das macht seine Gewinnung aufwendig und teuer. Deshalb streben mehrere Forschergruppen das Recycling des bei der Narkose verwendeten Xenons an.
Der große Vorteil von Xenon ist, dass es sehr leicht zu verflüssigen ist, quasi schon unter Raumtemperatur. Wenn man sich ein Narkoseabgas vorstellt, da sind Reste von Sauerstoff und Stickstoff sowie Xenon enthalten. Stickstoff und Sauerstoff haben eine sehr tiefe Verflüssigungstemperatur bei Minus 140 Celsius. Beim Xenon sind es plus 16 Grad Celsius. Wir entwickelten eine neue Anlage, die das Abgas unter Druck auf 0 Grad Celsius setzt. Dabei wird Xenon flüssig, während der Rest gasförmig bleibt. So lassen sich die Fraktionen relativ leicht trennen. Das ist zwar nicht 100prozentig effektiv, aber an der Verbesserung dieser ganzen Technologie arbeiten wir seit zehn Jahren in Kooperation mit vielen europäischen Universitäten.
In Versuchen an Tieren wurden zwei Drittel des Xenons mit einer Reinheit von 90 Prozent zurückgewonnen. Damit wird es wirtschaftlich. Leider taugt Xenon nicht für alle Einsatzzwecke. Deshalb kann es die anderen Gase nicht vollständig ersetzen.
Das Xenon wird bestimmt nur eine gewisse Nische füllen bei Schwerkranken, bei Herzoperationen, da weiß man, dass es vor allem sehr Kosten sparend ist und den Intensivaufenthalt verkürzt. Die Zulassung ist eingereicht und für Deutschland wird die für dieses Jahr erwartet. Dann geht es nach London zur europäischen Behörde, so dass wir die europäische Zulassung für ein Jahr später erwarten.
Die Suche nach anderen Narkosegasen wird trotzdem weiter gehen. Denn neben Mitarbeitern und Umwelt wird auch der Geldbeutel geschont. Weil die Patienten durch Xenon schneller gesund werden, würden allein im Amerikanischen Gesundheitssystem acht Milliarden Dollar pro Jahr gespart.
Das was der Patient mitkriegt, das ist die Spritze. Danach werden die Gase eingesetzt. Diese Spritzen dienen eigentlich nur zum schnellen Einschlafen. Danach wird die Narkose im allgemeinen aufrechterhalten mit Gasen. Diese Gase, wie auch die Spritzen, blockieren so genannte Rezeptoren im Gehirn. Es gibt so viele Millionen verschiedene Rezeptoren im Gehirn, aber keiner kann so genau sagen, welche Rezeptoren da alle dicht gemacht werden. Ganz genau geklärt ist es nicht..
... veranschaulicht Privatdozent Thomas Arzt von der Uniklinik Ulm. Da jährlich 40 Millionen Liter Narkosegase und vier Milliarden Liter Lachgas bei Narkosen frei gesetzt werden, ist ein umweltfreundlicherer Ersatz wünschenswert. Die Mitarbeiter der Abteilung Kardioanästhesiologie der Universitätsklinik Ulm haben sich mit dem Ersatzstoff Xenon beschäftigt:
Ein Grund ist, dass Xenon keine bisher bekannten Nebenwirkungen hat, sondern im Gegenteil sogar das Gehirn vor bestimmten schädigenden Einflüssen schützt. Und das Zweite ist, dass sämtliche bisher gebräuchlichen Narkosegase und auch die intravenösen Substanzen Umwelt und Arbeitsplatz gefährdend sind. Man muss sich vorstellen, dass die Beatmungsgeräte bestimmte Undichtigkeiten haben und damit der Anästhesist, der da acht Stunden am Tag sein ganzes Leben lang sitzt, atmet die dauernd mit ein. Das sind hochwirksame Medikamente. Was gesichert ist, dass es Frühgeburtlichkeit auslöst, möglicherweise Krebs auslösend ist und solche Dinge. Und das möchte man den Leuten heute einfach nicht mehr zumuten.
Xenon ist ein Edelgas und Bestandteil der Luft, also umweltneutral und auch für Schwangere ungefährlich. Allerdings ist in zehn Kubikmetern Luft nur ein Milliliter Xenon enthalten. Das macht seine Gewinnung aufwendig und teuer. Deshalb streben mehrere Forschergruppen das Recycling des bei der Narkose verwendeten Xenons an.
Der große Vorteil von Xenon ist, dass es sehr leicht zu verflüssigen ist, quasi schon unter Raumtemperatur. Wenn man sich ein Narkoseabgas vorstellt, da sind Reste von Sauerstoff und Stickstoff sowie Xenon enthalten. Stickstoff und Sauerstoff haben eine sehr tiefe Verflüssigungstemperatur bei Minus 140 Celsius. Beim Xenon sind es plus 16 Grad Celsius. Wir entwickelten eine neue Anlage, die das Abgas unter Druck auf 0 Grad Celsius setzt. Dabei wird Xenon flüssig, während der Rest gasförmig bleibt. So lassen sich die Fraktionen relativ leicht trennen. Das ist zwar nicht 100prozentig effektiv, aber an der Verbesserung dieser ganzen Technologie arbeiten wir seit zehn Jahren in Kooperation mit vielen europäischen Universitäten.
In Versuchen an Tieren wurden zwei Drittel des Xenons mit einer Reinheit von 90 Prozent zurückgewonnen. Damit wird es wirtschaftlich. Leider taugt Xenon nicht für alle Einsatzzwecke. Deshalb kann es die anderen Gase nicht vollständig ersetzen.
Das Xenon wird bestimmt nur eine gewisse Nische füllen bei Schwerkranken, bei Herzoperationen, da weiß man, dass es vor allem sehr Kosten sparend ist und den Intensivaufenthalt verkürzt. Die Zulassung ist eingereicht und für Deutschland wird die für dieses Jahr erwartet. Dann geht es nach London zur europäischen Behörde, so dass wir die europäische Zulassung für ein Jahr später erwarten.
Die Suche nach anderen Narkosegasen wird trotzdem weiter gehen. Denn neben Mitarbeitern und Umwelt wird auch der Geldbeutel geschont. Weil die Patienten durch Xenon schneller gesund werden, würden allein im Amerikanischen Gesundheitssystem acht Milliarden Dollar pro Jahr gespart.