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Tigerstreifen auf Enceladus

Ein perfekter Ort für eine Eishockey-WM wäre der Saturnmond Enceladus. Seine gesamte Oberfläche ist von Eis überzogen. Er leuchtet, von der Sonne angestrahlt, in purem Weiß. Die Durchschnittstemperaturen an der Oberfläche liegen bei minus 200 Grad Celsius.

Von Damond Benningfield |
    Es gibt sogar einen guten Platz für ein Hotel: in der Nähe des Südpols, wo flüssiges Wasser durch die Oberfläche tritt. Diese Region ist viel wärmer als der Rest der Mondoberfläche. Vielleicht spucken die Geysire ja sogar regelmäßig - wie einige auf der Erde.

    Vier lange, breite Rinnen in der Nähe des Südpols bezeichnet man als "Tigerstreifen". Forscher meinen beobachtet zu haben, dass sie sich nach einem regelmäßigen Muster öffnen und schließen, während der Mond um Saturn kreist. Nähert sich Enceladus dem Saturn, sorgt die Schwerkraft des Planeten für die Öffnung der Rinnen. Weiter entfernt ist der Schwerkrafteinfluss geringer. Die Streifen schließen sich wieder.

    Öffnen sich die Risse, schießt Wasser in einem Strahl Hunderte von Kilometern hoch ins All. Ein Forschungsteam vermutet: das Wasser könnte vom Rand der Tigerstreifen selbst stammen. Nach ihrer Meinung entsteht durch die Reibung der Eisplatten Wärme, die einen Teil des Eises zum Schmelzen bringt.

    Einzelheiten über die Tigerstreifen sollten wir schon bald erfahren. Noch heute soll Cassini nur wenige Kilometer hoch über den Südpol von Enceladus fliegen. Vielleicht bekommen wir großartige Bilder von den Tigerstreifen des Saturnmondes Enceladus.