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Träger Mond bei hektischem Planeten

Heute Abend gegen 22 Uhr sehen Sie ein wunderbares Doppelgestirn knapp über dem Südosthorizont: Der Vollmond steht dicht über dem Planeten Jupiter, der nach dem Mond das hellste Objekt am Himmel ist. Zwischen Mond und Jupiter passt gerade noch ein Daumen bei ausgestrecktem Arm.

Von Dirk Lorenzen |
    Schon ein kleines Fernrohr zeigt, dass Jupiter nicht perfekt rund ist. Der Planet erscheint als kleines, etwas ovales Scheibchen. Denn der Äquatordurchmesser Jupiters beträgt 143000 Kilometer, über die Pole aber sind es 9000 Kilometer weniger.

    Das liegt an der Rotation von Jupiter und an dem Material, aus dem er besteht. Jupiter ist ein Gasriese, eine große Kugel aus Wasserstoff und Helium. Methan und Ammoniak geben den Wolken die charakteristische Färbung. Trotz seiner enormen Größe rotiert Jupiter extrem schnell: Für eine Umdrehung braucht er nicht einmal zehn Stunden! Die Fliehkraft drückt somit die Gasmassen am Äquator deutlich nach außen.

    Auch unser Erdmond rotiert, allerdings äußerst gemächlich. In 27,3 Tagen dreht er sich einmal um seine Achse. Da er zudem aus festem Gestein besteht, ist der Mond nur unmerklich abgeplattet.

    Während man auf dem Mond gut landen und dann durch den Staub laufen kann, ist so etwas auf Jupiter nicht möglich: denn dieser Planet hat keine feste Oberfläche. Die deutsch-amerikanische Raumsonde Galileo, die den Jupiter seit 1995 als künstlicher Mond umkreist hatte, ist 2003 gezielt in den Gasriesen gelenkt worden und in ihm verglüht. Eine besonders heiße Art der "Landung"...


    NASA-Informationen zum Planeten Jupiter

    Mondforschung der ESA